Foto: Georg Linsenmann

Die Polizei hat über die Kriminal- und Unfallstatistik 2015 in Hedelfingen informiert. Die Kriminalität im Bezirk war eher unauffällig.

Hedelfingen - Dass die Gesamtstadt im vergangenen Jahr den höchsten Stand an Unfällen seit 1979 hatte, schlägt sich auch in der Statistik für Hedelfingen nieder. Das zeigen die Zahlen, die Stefan Ritz, der Leiter des Polizeireviers Ostend-straße, dem Sicherheitsausschuss des Bezirksbeirates vorgetragen hat. So stieg die Zahl der Unfälle von 507 im Vorjahr auf nun 571. Die Mehrzahl davon, 359, sind sogenannte Bagatellfälle: „Das sind normale Parkrempler oder Hängenbleiben an der Garage“, stellte Ritz fest. Auf Nachfrage aus dem Gremium machte er deutlich: „Es reicht in solchen Fällen nicht, einen Zettel zu hinterlassen. Auch nicht, bei uns anzurufen und dann weiterzufahren. Man muss dann einen Treffpunkt ausmachen.“ Der Hintergrund: „Es geht nicht nur um die Schadensregulierung, sondern auch um die Feststellung der Fahrtüchtigkeit und Fahrberechtigung.“ In diesem Zusammenhang sprach Ritz auch von „mangelndem Unrechtsbewusstsein“. Dieses zeigt sich in den Zahlen zur Unfallflucht, die auch in Hedelfingen gestiegen sind – von 113 im Vorjahr auf nun 153 Fälle.

Relativ erfreulich ist dagegen die Entwicklung bei „Sach- und Personenschäden“. Die Zahl der Verletzten sank von 44 auf 33. Betroffen war ein Fußgänger, gegen vier in 2014. Mit acht verletzten Radfahrern, darunter ein Pedelec-Fahrer, ist die Zahl identisch. Besonders erfreulich: Kinder wurden im vergangenen Jahr im Straßenverkehr nicht verletzt: „Es gab auch keine Schulwegunfälle“, fügte Ritz hinzu.

Die Otto-Hirsch-Brücken als Unfallschwerpunkt

Von drei Unfallschwerpunkten in 2014 ist einer geblieben: an den Otto-Hirsch-Brücken am Westkai. Die sieben Unfälle verteilten sich auf Vorfahrtsmissachtung, Auffahren und Missachtung der roten Ampel. Involviert waren sowohl Autos als auch Lastwagen. Am Ostkai und am Kai der Hafenbahnstraße sank die Zahl der Unfälle, sodass sie aus der Rubrik „Schwerpunkt“ herausfielen.

Das Hafengebiet fällt auch bei der Kriminalstatistik ins Gewicht, speziell im Segment „Diebstahl“. Von den 202 angezeigten Diebstählen entfiel die Hälfte aufs Hafengebiet, was Ritz mit dem dortigen Warenumschlag erklärte. Gestiegen ist im Ort selbst die Zahl der Ladendiebstähle: von 35 auf 57. Ebenso die Sachbeschädigungen, einschließlich derer an Autos: von 58 auf 70. Auf 60 Fälle und damit um sieben Prozent gestiegen ist die Zahl der Körperverletzungen. Sie finden laut Ritz „vorwiegend in Kneipen und im häuslichen Umfeld“ statt, was auch die hohe Aufklärungsquote erkläre: Bis auf vier Fälle konnten alle aufgeklärt werden.

Zahl der Wohnungseinbrüche gesunken

Besonders erfreulich: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Hedelfingen weiter gesunken. Im Vergleich zu 15 im Vorjahr waren es 2015 noch fünf Fälle. Zwei Gründe führte Ritz an: „Wir haben viele Ressourcen reingesteckt, in zivil und in Uniform. Das hat die Aufklärungsquote nach oben geschraubt.“ Zudem schlage die gute Sicherung der Wohnungen zu Buche. Das diesbezügliche Beratungsangebot der Polizei werde „sehr gut angenommen“. Zum Schluss betonte Ritz, dass er bei der Flüchtlingsunterkunft „von keinerlei Problemen“ zu berichten habe, „von einzelnen Zwistigkeiten abgesehen“. Die Zahl der erfassten Delikte war 2015 mit insgesamt 558 Fällen fast gleich wie im Vorjahr. So stellte Ritz fest: „Die Neckarvororte sind relativ gering mit Kriminalität belastet, und Hedelfingen liegt traditionell im unteren Bereich.“