Zum Gebiet des Polizeireviers gehören auch Teile von Mitte. Foto: Achim Zweygarth

Die Kriminalstatistik des Jahres 2011 zeigt, dass es sich im Norden recht sicher leben lässt.

S-Nord - Unterm Strich lässt sich sagen: der Stuttgarter Norden ist ein relativ sicherer Bezirk. Zu diesem Ergebnis ist die Bezirksvorsteherin Andrea Krueger am vergangenen Montagabend gekommen. „Hier gibt es keine überbordende Kriminalität“, sagte sie. Der Erkenntnis ist eine Präsentation der Sicherheitslage im Bezirk vorausgegangen, gehalten vom Leiter des Reviers in der Wolframstraße, Volker Weinstock. Dazu hatten sich die Bezirksbeiräte zu ihrer Sitzung an ungewöhnlicher Stelle getroffen, direkt vor Ort auf dem Revier. Die rund 130 Polizeibeamten dort sind nicht nur für den gesamten Norden zuständig, sondern decken auch Teile von Stuttgart-Mitte ab. Vom Wilhelmsplatz über das Neue Schloss bis zur Neckarstraße auf Höhe des Südwestrundfunks reicht das Gebiet im Kessel. Ebenfalls zum Revier gehört die Arnulf-Klett-Passage, also alles, was unterhalb des Hauptbahnhofs passiert, und damit auch sämtliche Angelegenheiten rund um Stuttgart 21.

Regelrechte Kriminalitätsschwerpunkte und besonders problematische Stadtteile gebe es im Bezirk nicht. „Es existieren hier keine klassischen Brennpunkte wie die Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart-Mitte“, sagte Weinstock. Selbst das Nordbahnhofviertel, das mit einem schlechten Ruf leben müsse, steche nicht heraus. Gerade mal zwei Drogendelikte habe man dort in diesem Jahr bisher geahndet. „Die Frage ist aber: Wo wohnen die Täter“, sagte Weinstock. Denn die Delikte fließen dort in die Statistik, wo sie begangen werden. Wie in anderen Bezirken unterstützen auch die Polizeibeamten der Wolframstraße an den Wochenenden die Kollegen in Mitte.

Die häufigste Straftat waren Betrugsdelikte

Die Kriminalitätsstatistik, die Weinstock am Montagabend auf die Leinwand im zweiten Obergeschoss des Polizeireviers warf, weist insgesamt 2490 Straftaten im Stuttgarter Norden im Jahr 2011 auf, 1547 davon wurden aufgeklärt. Im Vergleich: 2010 waren es 2106 Delikte, aufgeklärt wurden 1369. „In diesem Jahr haben wir noch keine besonderen Abweichungen festgestellt. Die Zahlen aus 2011 entsprechen der bisherigen Tendenz von 2012“, fügte Weinstock hinzu. Die häufigste zur Anzeige gebrachte Straftat waren 2011 Betrugsdelikte. 946 wurden registriert, 188 mehr als im Jahr zuvor. Die Anzahl einfacher Diebstähle ist von 238 auf 282 angestiegen. Für Einbrecher ist der Norden kein häufiges Ziel. 67 Einbrüche wurden 2011 verzeichnet. „Einbrüche passieren im Norden am ehesten in Bürogebäuden in der Heilbronner Straße“, sagt Weinstock.

Ralph Wöhrle vom Bündnis 90/Die Grünen forderte im Anschluss an die Präsentation der Kriminalstatistik mehr Kontrollen im Höhenpark Killesberg und am Bismarckturm. Weinstock entgegnete, man könne nicht an allen Stellen permanent präsent sein, zumal die Stellen keine Schwerpunkte darstellten. Einzig an der Skateranlage beim Pragfriedhof seien regelmäßige Streifen notwendig.