Mit 10.352 erfassten Opfern wurde im Verhältnis zum Vorjahr ein neuer Höchststand erreicht. Der Anstieg der Opferzahlen resultiert laut Polizei aus der Zunahme von vorsätzlichen leichten Körperverletzungen und Nötigungen. Mehr als die Hälfte der Opfer waren körperlicher Übergriffe ausgesetzt. Foto: dpa

Die wichtigsten Zahlen und Fakten der Kriminalstatistik von 2010 zeigt unsere Bildergalerie.

Stuttgart - Mit gut 58.000 Straftaten im vergangenen Jahr weist die Kriminalität in Stuttgart leicht rückläufige Zahlen auf. Das ist die gute Nachricht, die Polizeipräsident Siegfried Stumpf am Freitag präsentierte. Damit ist die Landeshauptstadt eine relativ sichere Stadt - im Vergleich zu Frankfurt am Main, das am Freitag etwas über 107.000 Straftaten vermeldet.

Seit jeher rangiert die Main-Metropole in Sachen Kriminalität auf einem traurigen Spitzenplatz der deutschen Großstädte. Da wohnt es sich in Stuttgart relativ ruhig: Im letzten Jahr gab es in dieser Stadt 790 Wohnungseinbrüche - in Frankfurt dagegen wurden 2105 Wohnungen heimgesucht. Autoknacker haben hier 556 Fahrzeuge aufgebrochen, am Main waren es 4016 - siebenmal so viele. Auch bei Rauschgiftdelikten liegt Stuttgart mit 2013 Fällen weit hinter Frankfurt, mit 7639 Drogenstraftaten.

Doch bei der Gewalt lässt sich Stuttgart nichts vormachen. 6580 Fälle von Körperverletzungen wurden im letzten Jahr in der baden-württembergischen Landeshauptstadt registriert. In Frankfurt gab es dagegen nur 5685 Prügeleien. Ist der Begriff des Wutbürgers somit zu Recht im Südwesten geprägt worden? Freilich: Mit Stuttgart21 hat dies nichts zu tun. Auch in den Jahren davor gab es in Stuttgart mehr Gewaltdelikte als am Main.

Eine Erklärung dafür haben die Polizeipräsidenten nicht. Vielleicht wird in Stuttgart schneller Anzeige erstattet, wenn ein Widersacher zuschlägt. Vielleicht sind es eher Jugendcliquen, die beteiligt sind. Gleichwohl gibt es seit Jahren ein Problem: Von Jahr zu Jahr muss die Stuttgarter Polizei immer neue traurige Rekordzahlen von Kriminalitätsopfern vermelden. Zum dritten Mal in Folge waren es über 10.000.