Auch in Stuttgart gibt es Überwachungskameras, allerdings gegenwärtig nur im Bereich von Haltestellen und nicht auf offener Straße. Foto: dpa/Lino Mirgeler

Nirgendwo in Baden-Württemberg gibt es auf 1000 Einwohner so viele Straftaten wie im sonst so beschaulichen Freiburg. Kann eine Videoüberwachung die Situation entschärfen?

Freiburg - Mit zweijähriger Verspätung werden in der Freiburger Innenstadt in den nächsten Wochen 16 Überwachungskameras installiert. Sie sollen insbesondere im so genannten Bermudadreieck zwischen Bertholdsbrunnen, Universität und Martinstor das Sicherheitsempfinden erhöhen, teilte die Stadtverwaltung mit. Start des Projekts sei voraussichtlich im Januar.

Man erwarte sich, dass potenzielle Täter abgeschreckt und somit Straftaten gar nicht erst begangen würden, hieß es. Die Bilder würden live ins Polizeipräsidium übertragen und dort kontinuierlich überwacht, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Spätestens nach zwei Wochen würden die Videos wieder gelöscht. Allerdings sollen die Kameras nicht rund um die Uhr laufen.

Freiburg ist seit Jahren die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsbelastung im Südwesten. Nach dem Sexualmord an einer Studentin hatte sich der Gemeinderat bereits 2017 für den Einstieg in die Videoüberwachung entschieden. Allerdings gab es bürokratische Hürden. Erst Ende 2918 konnte die Videoüberwachung europaweit ausgeschrieben werden. Im August 2019 erhielt eine Privatfirma den Zuschlag. Neben Freiburg lässt auch Mannheim seine Innenstadt gegenwärtig mit Kameras überwachen.