So sieht es in einem geplünderten Auto aus, wenn die Diebe fertiv sind. Foto: dpa (Symbolbild)

Wieder werden eine Reihe von Fahrzeugen geplündert. Die Täter bauen Lenkräder und Navigationsgeräte aus. In drei Fällen traf es Mercedesbesitzer, die Diebe haben es aber vor allem auf eine andere Marke abgesehen.

Stuttgart - Es geht wohl wieder los: Seit gut einer Woche verzeichnet die Stuttgarter Polizei eine Serie von Autoaufbrüchen, bei denen es die Täter gezielt auf Navigationsgeräte und Lenkräder hochwertiger BMW-Fahrzeuge abgesehen haben. Zehn Autos wurden bereits ausgeschlachtet. „Die Kollegen der Kripo sprechen schon von einer Serie“, sagt die Polizeisprecher Anne Henze.

Die Kripo geht noch weiter und zieht einen Vergleich, der Besitzer von Fahrzeugen der bayerischen Marke beunruhigen wird: „Es sieht ähnlich aus wie bei den Serien in den vergangenen Jahren“, sagt Henze. Zum ersten Mal zogen Banden, die es auf Navis aus BMW abgesehen hatten, 2015 durch die Region Stuttgart. In den Jahren danach kamen sie immer wieder. Die Spur führte in den meisten Fällen nach Litauen. Dort, so schildern es Fahnder des Landeskriminalamts, finde man gewaltige Ersatzteillager mit Teilen aus in anderen Gegenden Europas geplünderten Fahrzeugen.

Die aktuelle Serie zieht sich von Plieningen über Sonnenberg nach Heumaden

Am Wochenende traf es in Heumaden drei geparkte Autos, bei denen die Lenkräder und die Navigationsgeräteausgebaut wurden. Die Autos standen an der Nellinger Straße, am Lauxweg und an der Straße Am Sonnenweg, wurden zwischen Freitag und Sonntag aufgebrochen. „Die immer gleiche Vorgehensweise der Täter lässt einen Zusammenhang vermuten“, sagt die Polizeisprecherin. Wie bei den Serien zuvor hatten die Täter zunächst die kleinen Dreiecksscheiben an der Seite der Fahrzeuge eingeschlagen, um die Autos aufzubekommen. Danach bauten sie die Navis und die Lenkräder aus. Das setzt nach Erkennnissen der Polizei aus den vorangegangenen Serien eine hohe Fachkenntnis voraus. Trotz des Expertentums der Täter geht der angerichtete Sachschaden jedes Mal in die Tausende. Sie gehen zwar fachkundig, aber nicht umsichtig vor. Bei einem vierten Versuch, ein Auto zu plündern, wurden sie offenbar gestört. Hier wurde nur die Scheibe eingeschlagen, aber nichts entwendet.

Die Polizei rät: Möglichst in Garagen parken

Mit den Fällen vom Wochenende summieren sich die Taten der aktuellen Serie auf zehn Fälle. Sie nahm in Plieningen am Wochenende 21./22. Juli ihren Anfang mit einer Tat am Mistelweg, bei der neben dem Multifunktionsgerät auch noch ein Geldbeutel gestohlen wurde. In Sonnenberg ging es in der Nacht zum Mittwoch, 25. Juli, weiter. Hier versuchten es die Diebe im Laufe der Nacht bei sechs Fahrzeugen, vier BMW und zwei Mercedes. Drei plünderten sie, darunter ein Mercedes. Das sei der Ausreißer in der aktuellen Serie, bei der sonst nur BMW-Teile entwendet wurden, sagt Anne Henze von der Stuttgarter Polizei.

„Die Serie hat das Umland noch nicht erreicht“, sagt Peter Widenhorn, der Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Die Dienststelle ist zuständig für die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg. So sieht es auch in den übrigen Landkreisen rund um Stuttgart aus. Die Polizei dort ist aber alarmiert: In der Vergangenheit zogen die Diebe kreuz und quer durch die Region.

Die Polizei hat für Autobesitzer zwei Tipps: Wer kann, soll seinen BMW mit integriertem Navi in der Garage parken. Geht das nicht, rät die Kripo zur Alarmanlage.