Die Einbruchsspuren sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Foto: Norbert J. Leven

Eine Einbruchserie sorgt seit Anfang Mai für Unruhe unter Ladeninhabern in Sielmingen. Die Polizei hat noch keine Spur von den Tätern.

Sielmingen - Mehr als ein halbes Dutzend Einbrüche und Einbruchsversuche in Ladengeschäfte in Sielmingen sind der Polizei seit dem vergangenen Wochenende gemeldet worden. Der dabei angerichtete Schaden geht nach einer ersten Einschätzung der Ermittler in die Tausende. Erbeutet haben der oder die Täter ausschließlich Bargeld. Waren ließen sie unbeachtet in der Auslage zurück.

Das Puzzle zu dieser Serie ist noch immer lückenhaft. Eine klare Spur haben die Ermittler, die auch mit Spurensicherungsexperten vor Ort waren, bisher nicht. „Es gibt keine Hinweise auf Tatverdächtige“, sagt ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Reutlingen auf Anfrage unserer Zeitung.

Spuren stechen nicht sofort ins Auge

Die Ermittlungen gestalten sich offenbar schwierig. Es gibt nur wenige Anhaltspunkte. Obwohl die Täter an den Türen Gewalt angewendet haben, wurden Anwohner offenbar nicht aufgeschreckt. „Ich habe nichts gehört“, sagt ein Geschäftsmann, der über seinem Laden wohnt. Und den Einbruchsversuch hat er auch erst bemerkt, „als ich mittags die Ladentür nicht mehr zusperren konnte.“ Spuren des Aufbruchsversuchs stechen auch von außen nicht sofort ins Auge.

Was die Sache für die Ermittler nicht vereinfacht: einige der seit dem vergangenen Wochenende verübten Taten, wie beispielsweise bei einem von zwei betroffenen Frisörgeschäften, wurden erst mit Verzögerung entdeckt und angezeigt.

Mehr als ein halbes Dutzend Betroffene

Betroffen sind im Umkreis des Bürgerhauses Sonne darüber hinaus ein Zeitungskiosk, ein Textilhändler und ein Schuhhaus sowie an der Jakobstraße ein Blumengeschäft. Nur in einem Fall stießen die Einbrecher auf einen erklecklichen Geldbetrag. Circa 1200 Euro befanden sich in einer Geldtasche, die später ein Passant wenige hundert Meter entfernt – natürlich leer – entdeckte. In einem anderen Fall fehlen 60 Euro Wechselgeld aus der Ladenkasse. Sielminger Geschäftsinhaber fühlen sich von den Einbrechern nicht nur in Angst und Schrecken versetzt, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung betonen, sondern inzwischen auch hilflos. An eine ähnliche Serie in der Vergangenheit kann sich niemand erinnern. „Ich habe mein Geschäft seit 40 Jahren hier, und jetzt ist zum ersten Mal etwas passiert“, sagt eine Ladenbesitzerin.

Ein Schrecken ist auch den Geschäftsleuten in die Glieder gefahren, bei denen die Ladentüren den Attacken widerstanden haben. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter im ein oder anderen Fall bei ihrem Tun gestört wurden. In der Nacht zum Freitag wurden zwei weitere Vorkommnisse registriert: der Einbruch in einen Forstbetrieb an der Sandstraße (Beute 150 Euro) und ein Einbruchsversuch in eine Schreinerei an der Sielminger Hauptstraße.

Kein Zusammenhang mit Gartenhauseinbrüchen

Zur Verunsicherung trägt auch bei, dass in den zurückliegenden vier Wochen laut Polizei circa 15 Gartenhäuser rund um Sielmingen aufgebrochen wurden. Dabei seien die Täter auf nichts Wertvolles gestoßen, und der Sachschaden halte sich in Grenzen, sagt der Polizeisprecher. Ein Zusammenhang mit den Einbrüchen in die Läden sei aber „zurzeit nicht festzustellen“.