Die Polizei in Baden-Württemberg bekommt es immer mehr mit Hass-Straftaten zu tun. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr sogenannte Hass-Straftaten stark gestiegen – vor allem Fälle unter dem Begriff „antisemitisch“ und „fremdenfeindlich“.

. Hass-Straftaten in Baden-Württemberg sind laut einer Mitteilung des Innenausschusses des Landtags stark gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden den Angaben des Ausschusses vom Mittwoch zufolge 883 Fälle von Hasskriminalität registriert. Das seien 137 Fälle mehr als ein Jahr zuvor. Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen erwies sich dabei als uneinheitlich.

Deutlich gestiegen waren Fälle unter dem Begriff „antisemitisch“ von 228 im Jahr 2020 auf 337 im vergangenen Jahr. Auch unter der Rubrik „fremdenfeindlich“ stiegen die Fälle von 683 auf 781, und prozentual besonders stark unter dem Begriff „Behinderung“ von neun auf 30 Fälle. In etwa gleich geblieben waren Fälle von Hass-Kriminalität unter dem Begriff „Sexuelle Orientierung“ mit 24 nach 22 Fällen und unter „deutschfeindlich“ mit 13 nach zwölf Fällen. Weniger bekannt gewordene Fälle gab es im Themenfeld „Rassismus“ mit 273 Fällen nach 328 im Jahr 2020, im Bereich „antiziganistisch“ mit acht nach 13 und beim Themenfeld ausländerfeindlich mit 368 nach 407 Fällen.

Unter dem Begriff Hasskriminalität werden den Angaben zufolge Straftaten erfasst, die sich beispielsweise gegen Personen aufgrund ihrer Nationalität oder Religionszugehörigkeit richten. Die Straftaten werden Unterthemenfeldern zugeordnet, etwa antisemitisch, antiziganistisch, Behinderung, christenfeindlich, islamfeindlich oder sexuelle Orientierung. Da Straftaten teilweise mehrere Kategorien betreffen, seien in der Statistik Mehrfachnennungen möglich, hieß es weiter. Die registrierten Zahlen stellten jedoch nur die Spitze des Eisbergs dar, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). (0961/27.04.2022)