Immer öfter klicken im Land die Handschellen Foto: dpa

Im Land steigt die Kriminalität. Das liegt auch an der Zuwanderung. Zur Panikmache besteht aber kein Anlass, meint Thomas Faltin.

Stuttgart - Man braucht nicht darum herumzureden: Mit der Zuwanderung ist auch in Baden-Württemberg die Kriminalität und damit die Zahl der Häftlinge gestiegen. Besonders bedenklich dabei ist, dass einzelne Gruppen das deutsche Asylrecht missbrauchen und immer wieder Ärger machen. Diese Entwicklung darf man nicht schönreden. Aber sie darf auch nicht dazu führen, dass man die Zuwanderer insgesamt kriminalisiert. Denn der allergrößte Teil der Flüchtlinge hält sich an die deutschen Gesetze.

Dass überproportional viele Straftaten durch Flüchtlinge begangen werden, lässt sich mit ihrem sozialen Status und mit der Enge in den Unterkünften erklären, wenn auch nicht immer entschuldigen. Zudem spielen sich schwere Delikte meist zwischen den Flüchtlingen selbst ab. Es gilt, die Situation zu analysieren und daraus die richtigen politischen und polizeilichen Schlüsse zu ziehen. Mit Emotionen kommt man da nicht weiter, zumal gefühlte und statistische Realität auseinanderklaffen. Viele haben das Gefühl, die Kriminalität sei wegen der Flüchtlinge auf einem Höchststand angelangt. Mit Zahlen lässt sich dies nicht belegen. Laut Bundespolizei ist die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge tendenziell rückläufig. Zumindest vorerst lässt sich nicht von einer Trendwende bei Kriminalität und Häftlingszahlen sprechen.