Immer wieder Oopfer von Betrügern: Ältere Menschen. Zurzeit versuchen Trickbetrüger sie wieder mit dem Enkeltrick am Telefon um ihr Geld zu bringen. Foto: dpa/Jens Schierenbeck

Für eine 86-Jährige aus ­Weilimdorf sind 2000 Euro sehr viel Geld – doch ihr mühsam Erspartes hätte sie, ohne zu zögern, ihrem Enkel übergeben, der angeblich in Geldnöten steckte. Dass der Anrufer am Telefon gar nicht ihr Enkel war und dass mit dieser Betrugsmasche schon seit 15 Jahren ältere Menschen abgezockt werden, hat sie nicht gewusst.

Stuttgart - Für eine 86-Jährige aus Weilimdorf sind 2000 Euro sehr viel Geld – doch ihr mühsam Erspartes hätte sie, ohne zu zögern, ihrem Enkel übergeben, der angeblich in Geldnöten steckte. Dass der Anrufer am Telefon gar nicht ihr Enkel war und dass mit dieser Betrugsmasche schon seit 15 Jahren ältere Menschen abgezockt werden, hat sie nicht gewusst. Zum Glück aber Bankmitarbeiter, die in letzter Minute Verdacht schöpften – und sie vor größerem Schaden bewahrten.

Der Enkeltrick, der mit einem Anruf beginnt und mit der Geldübergabe an eine vermeintliche Vertrauensperson des angeblichen Verwandten endet, floriert weiter. Neun Fälle wurden allein am Montag bei der Stuttgarter Polizei angezeigt. Gegen 14.30 Uhr rief ein Unbekannter bei der 86-Jährigen in Weilimdorf an und schlüpfte im Gespräch in die Rolle des Enkels.

Die arglose Frau ging mit ihrem Rollator zu einer Bankfiliale und hob 1000 Euro ab. Beim nächsten Telefongespräch war dem Enkel das aber nicht genug. Damit die Frau nicht nochmals laufen musste, organisierte der Anrufer telefonisch ein Taxi. Die Bankmitarbeiter wunderten sich, dass die 86-Jährige erneut auftauchte, und fragten nach. Als sie angab, dass sie ihrem Enkel aus einer finanziellen Notlage helfen wolle, fiel bei den Angestellten der Groschen. Sie alarmierten die Polizei und stoppten den Trickbetrug.

Bei acht weiteren Fällen bemerkten die Angerufenen im Alter zwischen 75 und 91 Jahren zum Glück selbst den Betrugsversuch. Sie beendeten das Gespräch und verständigten die Polizei. Die Tatorte verlaufen quer durchs Stadtgebiet: Heumaden, Möhringen, Wangen, Cannstatt, Gablenberg, Mühlhausen, Feuerbach und Stuttgart-Mitte. Es ist anzunehmen, dass dort auch die Abholertrupps unterwegs sind. Als Täter werden mobile ethnische Minderheiten vermutet, die von dem Anrufer gesteuert werden. Hinweise erbittet die Polizei über 07 11 / 89 90 - 57 78.