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Revierleiter Jörg Schiebe hat im Bezirksbeirat die Kriminal- und Unfallstatistik 2011 vorgestellt.

Weilimdorf - „Man kann sagen, es lohnt sich, hier zu wohnen“, sagte Jörg Schiebe, der Leiter des Polizeireviers 8 Kärntner Straße, bei seinem Vortrag über die Kriminal- und Unfallstatistik in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung. „Bei Weilimdorf handelt es sich um einen sehr sicheren Stadtbezirk.“ Insgesamt haben die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent abgenommen. In Zahlen: Während 2010 noch 1428 Straftaten in Weilimdorf aufgenommen wurden, waren es 2011 nur noch 1185 registrierte Fälle. „Feuerbach hat eine deutlich höhere Kriminalitätsbelastung zu ertragen“, sagte Schiebe.

Der Revierleiter hob hervor, dass Gewaltdelikte mit Körperverletzung um 18 Prozent auf 127 Fälle gesunken sind. „Das ist eine sehr schöne Entwicklung“, betonte er. Ebenfalls einen negativen Trend gibt es bei Ladendiebstählen (minus 41,3 Prozent) und bei einfachen Diebstählen (minus 17 Prozent) zu verzeichnen. Einen deutlichen Zuwachs gibt es hingegen beim Fahrradklau: während 2010 noch 16 Räder gestohlen wurden, waren es 2011 sogar 25. Besonders schwere Fälle von Fahrraddiebstählen – wenn zum Beispiel in einen Keller eingedrungen wird – gab es mit 40 Fällen fast doppelt so häufig als noch im Vorjahr. „Leider ist unsere Aufklärungsquote hier sehr gering“, bedauerte Schiebe.

Weniger Wohnungseinbrüche

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging um 40 Prozent von 33 auf 20 zurück. Dem Revierleiter ist die Zahl jedoch immer noch zu hoch, „schließlich ist es ein Eindringen in den intimsten Bereich“. Schiebe forderte daher alle Bürger dazu auf, wachsam zu sein und auch darauf zu achten, was im Nachbargrundstück passiert. Außerdem erinnerte er daran, dass jeder seine Wohnung gut absichern müsse, „damit die Tatgelegenheiten weniger werden.“

Schlechter sehen die Ergebnisse der Unfallstatistik aus. Demnach hat sich um die Zahl der Verkehrsunfälle um 15,6 Prozent von 302 auf 349 erhöht. Als erfreulich bezeichnete Schiebe, dass die Unfälle unter Alkoholeinfluss kaum mehr geworden sind (zwölf statt elf Fälle). Auffällig sei die hohe Anzahl an Unfallfluchten: 206-mal verschwand der Schadensverursacher. „Die Verkehrsmoral ist nicht sehr schön“, kommentierte Schiebe. Umso mehr seien die Beamten darauf angewiesen, dass die Bürger der Polizei melden, wenn sie etwas beobachtet haben.

Doppelt so viele Schwerverletzte

Positiv hob Jörg Schiebe hervor, dass es in Weilimdorf 2011 genau wie im Vorjahr keine Verkehrstoten gegeben habe. Stattdessen wurden mit 18 Personen doppelt so viele Schwerverletzte gezählt. „Das ist etwas, das wir im Auge behalten müssen“, meinte der Revierleiter. Schwerverletzte gebe es fast immer dann, wenn die Geschwindigkeit der Fahrer überhöht ist.

Einen Unfallschwerpunkt haben die Verkehrspolizisten an der Kreuzung Gerlinger/Flachter Straße festgestellt. Dort gab es vergangenes Jahr sechs Zusammenstöße. „Diese Kreuzung ist bereits optimiert. Die Unfälle liegen aus meiner Sicht allein an dem sehr hohen Verkehrsaufkommen“, sagte Schiebe.

„Gleichermaßen in Feuerbach und Weilimdorf präsent“

Der Bezirksbeirat Martin Schubert (SÖS) sprach an, dass laut der jüngsten Bürgerumfrage das Sicherheitsgefühl in Weilimdorf „am eklatantesten“ zurückgegangen sei. Jörg Schiebe konnte sich die Umfragewerte nicht erklären. „Die Zahlen belegen eindeutig, dass es in Weilimdorf immer weniger Straftaten gibt“, sagte er. Es sei denkbar, dass die Verlegung des Polizeireviers nach Feuerbach dem Sicherheitsgefühl der Menschen abträglich sei. „Wir sind aber gleichermaßen in Feuerbach und in Weilimdorf präsent“, versicherte Schiebe.

Michael Schrade (Freie Wähler) wollte wissen, wie die Polizei der Brandstiftungsserie im Gewerbegebiet – seit Juli sind in vier Nächten Lastwagen abgebrannt – entgegenwirke. „Das ist ein Schwerpunkt unserer Maßnahmen“, betonte Schiebe. Seine Kollegen seien jedoch nicht mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs, sondern eher verdeckt. Die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich merkte an, dass ihr und den Bezirksbeiräten sehr am Herzen liege, „dass das Gewerbegebiet nicht in Schieflage gerät“. Anfang des nächsten Jahres werde es für die Firmen eine Veranstaltung zum Thema Sicherheit geben, kündigte Zich an.