Rettungskräfte suchen im Südlibanon in zerstörten Häusern nach Überlebenden. Foto: dpa/Mohammad Zaatari

Ein israelischer Journalist hat auf Einladung eines Soldaten ein Haus gesprengt. Der Fall hat in Israel eine Debatte über die Rolle von Medien im Krieg angefacht: Wie unabhängig berichten israelische Reporter?

Danny Cushmaro gehört zu Israels bekanntesten Fernsehjournalisten. Für den israelischen Kanal 12 berichtet der 56-Jährige seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober von der Front, „eingebettet“ in israelische Truppen. Am Montag sendete er aus dem Süden Libanons, wie gewohnt in olivgrüner Flakweste. Vor der Kamera reicht ein junger Soldat ihm ein kleines Gerät. „Du drückst hier drauf“, sagt der Soldat zu dem Journalisten, „und danach schießen die nicht mehr von dort.“ Gemeint war offenbar die Hisbollah, die im Süden Libanons etliche Waffenlager unterhält. Cushmaro drückt. In einiger Entfernung geht ein Gebäude in die Luft, graue Rauchwolken schrauben sich in den Himmel. „Ein Haus mit einem Waffenlager, mit Sicht auf Israel“, ertönt Cushmaros Stimme aus dem Off.