Altkanzler Gerhard Schröder wird heftig kritisiert. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Vitali Klitschko hat erneut Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder gefordert. Zudem sagte Klitschko, Schröder könne ja nach Moskau ziehen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Sanktionen des Westens gegen Altkanzler Gerhard Schröder gefordert. „Alle diejenigen, die weiterhin für Kriegsverbrecher Putin arbeiten, müssen hart sanktioniert werden“, sagte Klitschko der „Bild“-Zeitung vom Montag. Wenn Schröder „weiterhin Millionen vom Kreml“ als Lobbyist kassiere, müsse darüber nachgedacht werden, ob Schröders Konten eingefroren und er etwa für die USA auf eine Flugverbotsliste gesetzt werden könne.

„Schröder ist Teil des Putin-Systems und damit mitverantwortlich für das Abschlachten von Frauen und Kindern in der Ukraine“, sagte Klitschko. Er kritisierte die von der „New York Times“ am Wochenende zitierten Aussagen Schröders als „Propaganda für den Kreml“.

„Zieh doch nach Moskau“

Klitschko legte Schröder dabei einen Umzug nach Moskau nahe: „Angesichts seiner Propaganda für den Kreml fragt man sich, warum Schröder in Hannover wohnt und nicht in Moskau. Wenn er weiter für Mörder arbeitet, kann man nur sagen: Zieh doch nach Moskau!“

Der Altkanzler steht wegen seiner freundschaftlichen Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Jobs bei russischen Energieunternehmen massiv in der Kritik, auch in der eigenen Partei. Mehrere Orts- und Kreisverbände der SPD haben bereits Parteiordnungsverfahren gegen Schröder angestoßen mit dem Ziel, ihn auszuschließen.

Schröder äußert sich in der „New York Times“

Schröder hatte der „New York Times“ nach Angaben vom Samstag gesagt, er würde nur dann von den Ämtern bei staatlichen russischen Unternehmen zurücktreten, wenn Russland von sich aus die Energielieferungen nach Deutschland einstellen würde. Er bezeichnete den russischen Einmarsch in der Ukraine zwar als „Fehler“, zeigte sich aber gleichzeitig überzeugt, dass sich die massiven Wirtschaftssanktionen gegen Russland auf längere Sicht nicht durchhalten ließen.