Roman Abramowitsch (rechts) klagte über Vergiftungserscheinungen. Foto: IMAGO/Paul Marriott/IMAGO/Paul Marriott

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch und ukrainische Unterhändler haben einem Zeitungsbericht zufolge nach Vermittlungsgesprächen in Kiew an mutmaßlichen Vergiftungssymptomen gelitten.

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch und zwei ukrainische Unterhändler sind laut einem US-Medienbericht möglicherweise Ziel eines Giftanschlags geworden. Das „Wall Street Journal“ berichtete am Montag unter Berufung auf informierte Kreise, Abramowitsch und die Ukrainer hätten in diesem Monat nach einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew „Symptome einer mutmaßlichen Vergiftung“ aufgewiesen. 

Die drei Männer litten demnach unter geröteten Augen, schmerzhaftem Tränenfluss und sich ablösender Haut an Gesicht und Händen. Die Symptome hätten sich dann aber wieder verbessert. Die Quellen des „Wall Street Journal“ verdächtigen der Zeitung zufolge Hardliner in Moskau, hinter dem Vorfall zu stehen. Diese wollten demnach die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine für ein Ende des Ukraine-Kriegs sabotieren.

Sanktionen von der EU und Großbritannien

Ein Vertrauter Abramowitschs sagte dem „Wall Street Journal“ aber, es sei unklar, wer hinter dem Vorfall stehen könnte. Außerdem hätten westliche Experten keine Erklärung für die Symptome liefern können.

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Abramowitsch reist der Zeitung zufolge derzeit zwischen Russland und der Ukraine hin und her und versucht, in dem Konflikt zu vermitteln. Der Milliardär mit guten Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin war nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von der EU und Großbritannien mit Sanktionen belegt worden - nicht aber von den USA.

Das „Wall Street Journal“ berichtete in der vergangenen Woche, der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj habe US-Präsident Joe Biden gebeten, den als Besitzer des englischen Fußballclubs Chelsea bekannten Oligarchen von den Sanktionen auszunehmen, weil er eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen könnte.