Der Asphalt an der Kreuzung Solitute-/Engelbergstraße/Spechtweg ist laut Tiefbauamt so baufällig, dass die Sanierung nicht länger aufgeschoben werden kann. Foto: Archiv Ulrike Koch

Die Kreuzung Solitude-/Engelbergstraße ist baufällig. Beiräte beantragen Geld für den sofortigen Umbau. Laut Tiefbauamt kann die Sanierung des Asphalts nicht länger aufgeschoben werden.

Weilimdorf - Der Wunsch des Bezirksbeirats, dass an der Kreuzung Solitude-/Engelbergstraße/Spechtweg ein Kreisverkehr gebaut wird, ist nicht neu. „Seit 1999 wird darüber gesprochen und geplant“, sagte Andrej Malyschew vom Tiefbauamt vergangene Woche im Bezirksbeirat. Der Fahrbahnbelag sei seit 2007 nicht mehr saniert worden, „weil man gedacht hat, irgendwann kommt der Kreisverkehr“. Bis dato hat der Gemeinderat dafür jedoch kein Geld bewilligt. Mittlerweile ist der Fahrbahnbelag laut Malyschew so baufällig, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr garantiert werden könne.

Im Doppelhaushalt 2014/15 wurde Geld zur Verfügung gestellt, um den gesamten Fahrbahnbelag an der Kreuzung zu erneuern. Die 2000 Quadratmeter Fläche zu sanieren, würde rund 100 000 Euro kosten. Dann aber, so Malyschew, habe die Amtsleitung angeordnet, den Belag nur an einzelnen Stellen zu flicken. Lediglich 450 Quadratmeter müssten dann für 30 000 Euro saniert werden. Schließlich soll möglichst wenig Geld investiert werden, falls in naher Zukunft der Umbau der ganzen Kreuzung ansteht.

Kreisverkehr statt Kreuzungssanierung

Beim Bezirksbeirat stieß das Vorhaben auf wenig Begeisterung. „Wir möchten unser Unverständnis ausdrücken“, sagte der CDU-Sprecher Marc Benzinger. Die Kreuzung sei ein wichtiges Nadelöhr in Weilimdorf. „Auf lange Sicht können wir einen flüssigen Verkehr nur mit einem Kreisverkehr erreichen.“ Die Sanierung lehne seine Fraktion daher strikt ab. Michael Schrade von den Freien Wählern kritisierte, die habe Verwaltung dem Gemeinderat bei den Haushaltsberatungen nicht deutlich genug kommuniziert, dass die Kreuzung ohne den Bau des Kreisverkehrs erneuert werden müsse. Die Sanierung lehne seine Fraktion ebenfalls ab, „weil wir den Kreisverkehr wollen“.

Auch die SPD-Fraktion sprach sich gegen das Vorhaben aus. „Sonst fällt in zwei Jahren noch die Ampelanlage aus, und dann kommen wir immer weiter weg vom Kreisverkehr“, gab Dieter Benz zu Bedenken. Auch Michael Lateier (Grüne) ist mit der Fahrbahnsanierung nicht zufrieden, räumte aber ein: „Das Tiefbauamt hat die Verpflichtung, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, und der muss es nachkommen.“

Geschätzte 960 000 Euro Kosten für den Kreisverkehr

Das Gremium stimmte geschlossen einem Antrag der Freie-Wähler-Gemeinderatsfraktion zu. Darin wird die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, ob Geld im Haushalt umgeschichtet werden könne, um den Kreisverkehr sofort zu realisieren. Bis dahin solle die Fahrbahnsanierung aufgeschoben werden. Andrej Malyschew betonte, dass Kreisverkehr und Fahrbahnerneuerung zwei voneinander unabhängige Dinge seien. „Die Sanierung dient nicht der Ablehnung des Kreisverkehrs, sondern dem Erhalt der Verkehrssicherheit“, sagte der Mitarbeiter des Tiefbauamts. Wenn die Kreuzung nicht sofort erneuert werde, „dann kann sie uns im nächsten Winter um die Ohren fliegen“. Aus seiner Sicht habe die Verwaltung alles Mögliche getan, damit ein Kreisverkehr genehmigt werde. Das Tiefbauamt wolle sich nun im Gemeinderat dafür stark machen, dass doch noch Geld bewilligt wird. Die Kosten werden auf rund 960 000 Euro geschätzt.

Wenn die Summe nicht bereitgestellt wird, wird die Fahrbahn wohl während der Pfingstferien saniert. Malyschew geht davon aus, dass die Kreuzung Mitte Juni zwei Tage gesperrt werden muss. Nur die Durchfahrt von Weilimdorf nach Giebel soll offen bleiben. „Der Vorteil der Sperrung ist, dass man die kürzeste Bauzeit hat, die man sich vorstellen kann“, erklärte Malyschew. Um zur Solitude hochfahren zu können, werde eine Umleitung durch den Stadtteil Wolfbusch ausgeschildert. In die andere Richtung werde die Bergheimer Steige jedoch gesperrt, um die Anwohner zu entlasten.