Die Diamond Princess liegt nach wie vor im Hafen von Yokohama. Foto: dpa/--

Das Kreuzfahrtschiff Diamond Princess liegt nun bereits seit 14 Tagen im Hafen von Yokohama und steht unter Quarantäne. Die Zahl der Coronavirus-Fälle an Bord ist deutlich gestiegen – auch zwei Deutsche sind nun infiziert.

Yokohama - Die Zahl der Coronavirus-Fälle an Bord des in Japan unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess ist erneut deutlich gestiegen. Inzwischen wurden 355 infizierte Personen gefunden. Darunter sind nun auch zwei Deutsche. Die Betroffenen wurden in ein Krankenhaus gebracht. Nach Informationen unserer Zeitung handelt sich bei den beiden Neuinfizierten um ein Ehepaar aus dem hessischen Teil des Odenwalds.

„Uns geht es gut“, berichtet Martin Lutterjohann. Der Münchner Autor und Psychologe hatte unserer Zeitung ein Interview gegeben und von der Situation an Bord berichtet. „Wir haben indirekt davon erfahren, dass unser Text negativ war“, berichtet der 76-Jährige. Man habe ihm und seiner aus Japan stammende Frau Sakae einen Fragebogen ausgehändigt. Darauf sollten sie ankreuzen, ob sie an Bord bleiben oder in ein Studentenheim umziehen und dort die Quarantäne fortsetzen möchten. „Wir bleiben bis Mittwoch, das ist die beste Lösung. Da ich über 75 Jahre alt bin und wir in einer Innenkabine wohnen, kommen wir ziemlich sicher am Mittwoch von Bord und sind frei“, sagt Martin Lutterjohann.

Lesen Sie hier: Wenn die Kabine zum Knast wird

Das Gesundheitsministerium hatte bis Sonntag mehr als 1200 der rund 3400 Passagiere und Crewmitglieder der Diamond Princess getestet. Wie die deutsche Botschaft unter Berufung auf das japanische Außenministerium mitteilte, sollten bis Montag alle Passagiere getestet sein, sodass die Resultate spätestens am Mittwoch vorliegen. Bis dahin steht das Schiff im Hafen von Yokohama unter Quarantäne. Negativ getestete Passagiere sollen es ab Mittwoch verlassen können. Jeder Fahrgast müsse vorher noch einen Gesundheitscheck durchlaufen. Für jene Passagiere, die engen Kontakt mit infizierten Personen hatten, werde die Quarantänezeit verlängert, erfuhr die Botschaft.

Unterdessen entsandten die USA zwei Charterflüge nach Japan, um an diesem Montag rund 400 US-Bürger von Bord des Schiffes in ihre Heimat zurückzubringen. Auch Kanada und Hongkong bereiteten Charterflüge vor. Das Schiff steht schon seit zwei Wochen unter Quarantäne.