Nicht klimaneutral: Grünen-Minister Hermann bereut Mittelmeer-Urlaub auf der Aida.
Stuttgart - Als Grünen-Verkehrsminister predigt Winfried Hermann stets die umweltbewusste Fortbewegung. Privat fährt der Minister am liebsten Rad. Doch Hermann scheint noch eine weitere Leidenschaft zu haben, die auf den ersten Blick so gar nicht mit seiner Rolle als ökologischer Vorkämpfer zusammenpasst: Kreuzfahrten.
Zumindest hat der Grünen-Politiker in seinem Urlaub eine solche unternommen – mit der AIDA Bella eine Woche durchs Mittelmeer. Nun sind Kreuzfahrtschiffe alles andere als klimaneutrale Fortbewegungsmittel. Die 252 Meter lange AIDA Bella mit ihrem Dieselmotor, den sieben Restaurants und elf Bars macht da sicher keine Ausnahme. Der 60-Jährige verließ sich dennoch lieber auf die Angaben des Veranstalters, der das Clubschiff als ultramodern und mit den „neuesten Umweltstandards“ pries.
Nach seiner Rückkehr war Hermann daher umso erstaunter, als er einen Bericht des ARD-Magazins „plusminus“ sah. Darin werden die angeblich so umweltfreundlichen Standards auseinandergenommen. Jetzt ist Hermann sauer auf den Veranstalter. Offenbar hatte er zuvor noch nichts von dem Negativ-Umweltpreis „Dinosaurier“ gehört. Den hatten Naturschützer der AIDA-Flotte bereits 2011 verliehen.