Die Erlebnisse der Stuttgarter Daniela Sasse und Lukas Drzymala sind Teil der ARD-Doku-Serie „Verrückt nach Meer“, die von Donnerstag an in der ARD ausgestrahlt wird. Foto: Bewegte Zeiten Filmproduktion

„Verrückt nach Meer“ sind Daniela Sasse und Lukas Drzymala schon lange. Jetzt haben sich die Fans der gleichnamigen Kreuzfahrt-Doku-Reihe selbst vor die Kamera gewagt. Von heute an sind die Erlebnisse der beiden Stuttgarter in der ARD zu sehen.

„Verrückt nach Meer“ sind Daniela Sasse und Lukas Drzymala schon lange. Jetzt haben sich die Fans der gleichnamigen Kreuzfahrt-Doku-Reihe selbst vor die Kamera gewagt. Von heute an sind die Erlebnisse der beiden Stuttgarter in der ARD zu sehen.

Stuttgart - Feucht-schwüle Luft schlägt Daniela Sasse und Lukas Drzymala entgegen, als sie durch den Ausgang des Singapore Changi Flughafens ins Freie treten. Zwölf Stunden Flug liegen hinter den beiden Stuttgartern. Eine kalte Dusche und ab ins Bett – das ist alles, was sie jetzt wollen. Doch dafür ist keine Zeit. Sie sind bereits verabredet: Das Filmteam der Produktionsfirma Bewegte Zeiten wartet im Passagierhafen auf sie.

Schließlich haben sich die beiden für eine ganz außergewöhnliche Reise entschieden. An Bord des Kreuzfahrtschiffes MS Artania werden sie drei Wochen lang von einem Kameramann, einem Tonmann und einer Redakteurin auf ihrer Reise von Singapur nach Safaga in Ägypten begleitet. Die Erlebnisse des Paares sind Teil der ARD-Doku-Serie „Verrückt nach Meer“, die von heute an in der ARD ausgestrahlt wird.

Am Hafen angekommen, geht es direkt los. Ungeschminkt treten die beiden zum ersten Mal in ihrem Leben vor eine Kamera. „Das war gewöhnungsbedürftig“, sagt Lukas Drzymala. Doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt den beiden nicht: Einchecken, auslaufen, Kabine begutachten, auspacken – die ersten Eindrücke vom Schiff sind auch für die Fernsehzuschauer interessant. „Das war anstrengend und aufregend, aber das wussten wir ja vorher“, sagt Daniela Sasse.

Filmen lassen, kostenlos reisen

Seit dreieinhalb Jahren sind die beiden ein Paar. Die 27-jährige Studentin aus Stammheim und der 29-jährige Projektleiter für Sicherheitstechnik aus Stuttgart-Ost lernten sich über Freunde kennen. „Wir sind beide leidenschaftliche Fans der Kreuzfahrt-Doku-Serie“, sagt Lukas Drzymala. Die beiden bewerben sich mit einer Präsentation bei der Produktionsfirma, drehen ein Video und schicken alles kurz vor Weihnachten 2012 weg. Drei Wochen vor Reisebeginn kommt die Zusage. Weil sie sich filmen lassen, reisen sie kostenlos. Gage gibt es nicht.

Am 2. März starten die beiden von Frankfurt nach Singapur. „Wir wurden nicht großartig vorbereitet. Lediglich für die Kleidung gab es zwei Regeln“, sagt Daniela Sasse. Keine großen Werbeaufdrucke und keine kleinkarierten Muster. Letztere sorgen in der Regel für ein flimmerndes Bild.

In der ersten Reisewoche weicht das Filmteam den beiden nicht von der Seite. „Das lag vor allem an den vielen Ausflügen“, sagt Lukas Drzymala. Jeden Morgen wacht das Paar in einem anderen Land auf. Von Singapur geht es nach Penang in Malaysia, danach läuft das Schiff Phuket in Thailand an. Morgens um 10 Uhr geht es aufs Festland, nach acht Stunden Ausflug wieder zurück. „Wir haben uns recht schnell an die drei gewöhnt. Wenn sie mal nicht da waren, war das fast schon komisch“, sagt Daniela Sasse.

Kabine als Rückzugsort

Das Team nimmt die beiden auch an Orte mit, die nicht im eigentlichen Kreuzfahrtprogramm inbegriffen sind. Sie schwimmen im Marina Bay Sands Hotel in Singapur im höchsten Pool der Welt, werden von einer deutschen Auswanderin durch die Stadt geführt. In Kuala Lumpur in Malaysia machen sie einen Ausflug mit dem Kapitän, dem Schiffsarzt und einem der Reiseleiter. Auch die Crew ist Teil er Doku-Serie und wird von einem zweiten Kamerateam auf der Reise begleitet. Ein drittes Team ist für ein weiteres Pärchen zuständig.

Nach Thailand steuert die MS Artania Sri Lanka an. Mehrere Tage verbringen die Passagiere auf See. Gefilmt wird nur noch zu besonderen Anlässen: Beim Essen, beim Wäsche waschen, während einer der Shows oder am Pool. „Die Kabine war immer unser Rückzugsort. Dort fanden keine Dreharbeiten statt“, sagt Daniela Sasse.

Heiratsantrag in Sri Lanka

Auf See kommen die Stuttgarter erstmals in Kontakt mit anderen Passagieren – überwiegend Rentner. „Am Anfang haben sie sich nicht so richtig getraut, uns anzusprechen“, sagt Lukas Drzymala. „Da kamen dann so Sprüche, wie ‚schau, da kommen wieder die Schauspieler’ oder ‚waren Sie auch schon im Dschungelcamp?’“. Doch geschauspielert – das betonen beide – hätten sie nie. „Wir mussten keine Szenen einstudieren oder wiederholen. Wenn was schief ging, dann ging es halt schief. Wir wurden auch nicht geschminkt oder eingekleidet“, sagt Daniela Sasse.

Schließlich erreicht das Kreuzfahrtschiff Sri Lanka – für Lukas Drzymala der spannendste Punkt der Reise. Er will seiner Daniela einen Heiratsantrag machen: „Ich hatte lange überlegt, ob ich das überhaupt vor der Kamera machen will.“ Er entscheidet sich dafür. „Das Team stand weiter weg. So war es für uns trotz allem ein privater Moment“, sagt er. Am Strand hat die Crew einen Tisch aufgestellt, der Oberkellner der MS Artania schenkt Sekt aus. Ein riesiges Herz steckt im Sand, eigens vom Schiffsschreiner ausgesägt. Im Hintergrund singen vier Sänger vom Show-Ensemble. Während die Sonne untergeht, nimmt Daniela Sasse den Antrag an.

Die 40-teilige Dokuserie läuft vom heutigen Donnerstag immer montags bis freitags um 16.10 Uhr in der ARD. In den ersten 14 Folgen begleitet das Team unter anderem Daniela Sasse und Lukas Drzymala von Singapur bis Ägypten. Danach geht es ins östliche Mittelmeer, ins Schwarze Meer und von dort aus zurück nach Hamburg.