Die EU-Sanktionen gegen Russland stehen neuen Wirtschaftsbeziehungen nicht unbedingt im Weg: Mit dieser Botschaft waren Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut – hier am 3. Juni auf Moskaus Rotem Platz – und eine 40-köpfige Delegation vor wenigen Tagen in Russland unterwegs. Foto: dpa

Haltung kann man nicht verkaufen, meint unser Autor Christoph Reisinger. Und widerspricht damit Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer, der auf ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland drängt.

Stuttgart/Dresden. - Haltung erkennt man daran: Wer sie hat, zeigt sie auch dann, wenn das Nachteile bringt. Zum Beispiel Umsatzeinbußen im Handel mit Russland wegen der EU-Wirtschaftssanktionen. Über deren politische Wirksamkeit mag man streiten, über ihre Berechtigung nicht. Es sei denn, man hat eine andere Haltung als die EU. Zu den Grundwerten, die sie vertritt: die Souveränität der Staaten, die Unverletzlichkeit von Grenzen – und dass Konflikte in Europa ohne Waffen ausgetragen werden.