Wie die Ganztagesbetreuung in Baden-Württemberg zukünftig aussehen soll, ist bisher noch unklar. Foto: dpa

Wie die Ganztagesschulen im Südwesten zukünftig gestaltet werden sollen, spaltet die Landesregierung. Ministerpräsidentschaft Winfried Kretschmann zeigt sich jetzt kompromissbereit. Doch eine Einigung hänge am Geld.

Stuttgart - Im grün-schwarzen Streit um die Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung im Südwesten sieht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Kompromissbereitschaft. Allerdings hänge eine Einigung noch am Geld und somit von den noch anstehenden Haushaltsverhandlungen ab, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die CDU will Betreuungsangebote der Kommunen mit Landesmitteln stärker unterstützen - auch an Orten, wo es bereits Ganztagsschulen gibt. Die Grünen wollen bislang Landesgeld allenfalls dort für kommunale Angebote geben, wo Ganztagsschulen fehlen.

„Prognosen haben sich nicht bestätigt“

Die grün-rote Vorgängerregierung hatte die Ganztagsschule im Südwesten regulär im Schulgesetz verankert - für die Grundschulen und die Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ). Sie strebte an, dass im Jahr 2023 rund 70 Prozent der Grundschulen und Grundstufen der SBBZ im Ganztagsbetrieb laufen. Kretschmann räumte ein, dass sich diese Erwartungen als falsch erwiesen hätten. „Die Prognosen, die wir hatten, haben sich so nicht bestätigt. Die Wünsche danach sind geringer, als wir noch vor Jahren vermutet haben.“

Zugleich müsse das Niveau in den Schulen angehoben werden. „Das geht nach meiner persönlichen Überzeugung nur über Ganztagsschulen.“ Aber man könne das nicht erzwingen gegen den Elternwillen.