Winfried Kretschmann wundert sich über den Drang zu Opposition in der SPD. (Archivfoto) Foto: dpa

Winfried Kretschmann zeigt sich verwundert über die Oppositionssehnsucht in Teilen der SPD. Die Regierung sei kein Strafbataillon und auch nicht zur Erholung geeignet, stellt der Ministerpräsident klar.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist verwundert darüber, dass Teile der SPD im Bund gar nicht regieren wollen, sondern die Opposition anstreben. „Es muss ja der Eindruck entstehen, die Regierung ist so etwas wie ein Strafbataillon. Das ist aber nicht der Fall“, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Regieren zu wollen, sei der Sinn von Wahlen in der Demokratie. Als merkwürdig bezeichnete der Grünen-Politiker auch Aussagen aus der SPD, sich in der Opposition irgendwie erholen zu wollen. „Eine Opposition ist keine Reha-Klinik.“ Er sei jedenfalls froh gewesen, als er nach 30 Jahren in der Opposition endlich in ein Regierungsamt gekommen sei.

Kretschmann sagte, er hoffe auf zügige Koalitionsgespräche. „Dieses Land muss endlich wieder ordentlich regiert werden.“ Ihn beunruhige, dass die Regierungsbildung jetzt noch bis Ende März dauern solle. „Ich hoffe, dass es schneller geht und sich Schwarz und Rot schneller einigen.“ Die SPD hatte am Sonntag in Bonn bei einem Sonderparteitag mit einer knappen Mehrheit für Koalitionsverhandlungen mit der Union gestimmt. Zuvor waren Gespräche über die Bildung einer Jamaika-Regierung aus Union, Grünen und FDP gescheitert.

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