Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte, dem Virus seien die Beweggründe von Demonstrationen egal, „es verbreitet sich halt.“ Foto: 7aktuell.de//Marc Gruber

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bringt seine Besorgnis über die riesigen Anti-Rassismus-Demos zum Ausdruck. Man dürfe die Erfolge im Kampf gegen des Coronavirus nicht aufs Spiel setzen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich am Dienstag zu den Anti-Rassismus-Demos am Wochenende geäußert, die beispielsweise in Stuttgart mehrere Tausend Menschen auf die Straßen lockten. „Die Demos gegen Rassismus besorgen mich“, sagte Kretschmann in Bezug auf die Abstandsregelungen, die dort nicht eingehalten wurden, „dem Virus ist es egal, wofür demonstriert wird, es verbreitet sich halt.“

Demos dieser Größenordnung würden kaum nachvollziehbare Infektionsherde schaffen. Bis zum Impfstoff müsse man große Vorsicht bei Versammlungen walten lassen. „Wir dürfen das nicht aufs Spiel setzen“, sagte Kretschmann.

Veranstalter wollen besser auf Abstand achten

Die Demonstrationen gegen Rassismus aufgrund des durch Polizeigewalt zu Tode gekommenen George Floyd in den USA sind nach Deutschland übergeschwappt. Zehntausende demonstrierten am Samstag in Deutschen Großstädten. Kritiker sagen, dass bei diesen Anti-Rassismus-Demos mit zweierlei Maß gemessen werde, etwa gegenüber den Demos gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen, die schärfer kontrolliert würden.

Die Veranstalter der Stuttgarter Demos kündigten an, bei künftigen Demonstrationen besser auf Abstand zu achten und Innenminister Thomas Strobl (CDU) behält sich vor, solche Veranstaltungen gegebenenfalls auch aufzulösen.