Auszubildende Tatjana Mack im Gespräch mit Ministerpräsident Kretschmann Foto: Lg/Zweygarth

Wie können Schülerinnen und Schüler besser auf eine Berufsausbildung vorbereitet werden? Ministerpräsident Kretschmann ließ sich das von Auszubildenden bei Kabel Lapp erklären.

Stuttgart - Klick, die Tafel mit den Wünschen ist im Smartphone gespeichert– abgelichtet von einem Begleiter Winfried Kretschmanns. Der Ministerpräsident hat den Kabelhersteller Lapp besucht, um sich über Qualität und Perspektiven beruflicher Ausbildung zu informieren. Da zählt, was sich die Lapp-Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen von Berufsschulen und Ausbildung wünschen. „Die Ausbildung soll an Ansehen gewinnen, es braucht Praxisnähe und digitale Unterrichtsmaterialien“, so Janis Philippbaar, angehende Industriekauffrau. Das bestätigten auch CEO Matthias Lapp, Alexander Lapp, für E-Business und Digitalisierung zuständig, sowie Personalvorstand Hilmar Döring. Ein Problem sei, im IT-Bereich Fachkräfte zu finden. Nichts Neues für Kretschmann, der betonte: „Ich speise das ein. Wir haben ja jetzt das Schulfach Berufsorientierung.“

Die meisten Auszubildenden werden übernommen

Das begrüßte Ausbildungsreferentin Anne Voigt. So lernten Schüler ihre Stärken und Interessen kennen. Daher gebe es auch Schnuppertage und Girls Days, ergänzten Tatjana Mack und Nicole Marić. Die bei Lapp als Industriekauffrau und Kauffrau im Groß- und Außenhandel Ausgebildeten schwärmten von Auslandserfahrungen: „90 Prozent der Auszubildenden werden übernommen.“

„Bei Geflüchteten muss man mehr machen, als nur auszubilden“

Dazu gehören Geflüchtete wie der Syrer Firaas Alkhaliefa und der Eriträer Tedros Tesfay Gebru, beide Maschinen- und Anlagenführer. Alkhaliefa macht nun den Meister, Gebru die Technikerschule. Sie schätzten, dass sie an 30 zusätzlichen Lerntagen Unterricht in Deutsch, Wirtschaft, Gemeinschafts- und Sozialkunde bekämen. „Wir haben gemerkt, man muss mehr machen als auszubilden“, so Fertigungsleiter Michael Zahl. „Um sich gegenseitig kulturell kennenzulernen und Konflikte zu vermeiden.“