Schon wieder Geschichte: Die Zusammenarbeit zwischen Alfred Kühn (links) und DRK Präsident Gerd Maisch ist beendet. Foto: Dennis Zinkel/dzfotografie

Er sollte den DRK-Kreisverband Ludwigsburg nach turbulenten Jahren in ruhigem Fahrwasser halten. Nun ist der neue Geschäftsführer auf der Webseite nicht mehr auffindbar.

Alfred Kühn hat zum 1. Juli seine neue Stelle als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands angenommen. Der 40-Jährige, der seine Karriere im Rettungsdienst begonnen und später als Praxisausbilder bei der kassenärztlichen Vereinigung Hessen, den Johannitern und dem Arbeiter-Samariter-Bund gearbeitet hat, sollte den Kreisverband nach herausfordernden Jahren in ruhigem Fahrwasser halten. Er hatte damit die Nachfolge von Wolfgang Breidbach angetreten, der in den Ruhestand gegangen ist.

 

„Meine Intention war es immer, Menschen zu helfen oder Menschen beizubringen, anderen zu helfen“, sagte Kühn bei einem Pressegespräch Anfang Juli. Die Gesellschaft benötige Menschen, die füreinander da seien. Nicht einmal drei Monate später ist die Personalie Alfred Kühn von der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes verschwunden. Was ist passiert?

Künftig gibt es eine Doppelspitze

„Unser Präsidium hat beschlossen, den Vertrag mit Herrn Kühn in der Probezeit aufzulösen“, antwortet Pressesprecher und Bereichsleiter Steffen Schassberger auf Anfrage unserer Zeitung. Gemeinsam mit Till Fröscher führt Schassberger den Kreisverband in einer Doppelspitze künftig weiter. Sie würden sich die Bereiche Rettungsdienst, Fahrdienste und Verwaltung, Allgemeine Rotkreuzdienste und Sozialarbeit aufteilen. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes könne man keine weiteren Angaben zu der Vertragsauflösung machen.

Das DRK hatte der Öffentlichkeit im Juli mitgeteilt, dass Alfred Kühn nicht nur umfangreiche Erfahrung, sondern auch einen frischen Blick und klare Ziele mitbringe. Gute Voraussetzungen, um einen Verband mit rund 330 hauptamtlichen und mehr als 3000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden zu führen. Kühn hatte vor, Haupt- und Ehrenamt enger miteinander zu vernetzen, die Digitalisierung zu fördern, den Rettungsdienst finanziell stabil für die Zukunft aufzustellen und neue Ehrenamtliche und Fördermitglieder zu gewinnen.

Für seine neue Stelle war er gemeinsam mit seiner Frau und der zweijährigen Tochter nach Bönnigheim gezogen, wo er sich nach eigenen Angaben wohlgefühlt hatte. Inzwischen soll der gebürtige Dresdner jedoch in seine frühere Heimat nach Hessen zurückgekehrt sein. Ihn persönlich zu kontaktieren, war nicht möglich.