Nach fünf Jahren Abstinenz schaffen die Fußball Foto: Pressefoto Eibner

Dem TSV Harthausen gelingt nach zuletzt vier vergeblichen Versuchen in Folge die Rückkehr in die Kreisliga A.

Harthausen - In den vergangenen Spielzeiten hatten die Fußballer des TSV Harthausen jeweils lange am Aufstieg in die Kreisliga A geschnuppert – und waren am Ende trotzdem immer leer ausgegangen. Zweiter und zuletzt dreimal in Folge Dritter, so lauteten die Abschlussplatzierungen seit dem Abstieg im Sommer 2012. Doch im fünften Anlauf hat es mit dem Sprung aus der untersten Spielklasse im Bezirk Neckar/Fils nun endlich geklappt: Das Aufgebot von Cheftrainer Sascha Gavranovic, der im Januar 2016 im Brandfeld angeheuert hatte, sicherte sich nach einem spannenden Zweikampf mit am Ende sechs Zählern Vorsprung vor dem TSV Baltmannsweiler den Meistertitel in der Kreisliga B, Staffel 1.

Das Plus: die überdurchschnittliche sportliche Qualität

„Ausschlaggebend für den Erfolg war unser tolles Mannschaftsgefüge und unsere für diese Spielklasse überdurchschnittliche sportliche Qualität. Zudem bin ich froh, dass wir ohne eine rote Karte und ohne schwerwiegende Verletzungen durch die Saison gekommen sind“, sagt Trainer Gavranovic. In der vorigen Runde hatte seinem Team ein Zähler zur Vizemeisterschaft und damit zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation gefehlt. Über diesen Umweg hat sich nun der Hauptkonkurrent Baltmannsweiler ebenfalls noch den Sprung in die Kreisliga A gesichert. „Ich bin nicht unglücklich, dass uns diese Zusatzschicht erspart geblieben ist“, sagt der 50-Jährige, der bei seinen früheren Trainerstationen mit dem Thema Relegation eher leidvolle Erfahrungen gesammelt hat. Ebenso regelmäßig wurde dem Ex-Coach des VfL Kirchheim (Verbandsliga) sowie von Calcio Leinfelden-Echterdingen und dem SV Vaihingen (jeweils Landesliga) in den vergangenen eineinhalb Jahren die Frage gestellt, warum er sich mit seiner sportlichen Vita und den Erfahrungen aus den höheren Spielklassen überhaupt ein Engagement in der untersten Liga antue. Seine Antwort: „Weil ich vom Konzept des TSV Harthausen vom ersten Augenblick an überzeugt war.“

Trainer Gavranovic von Beginn an vom Konzept überzeugt

Zu diesem Konzept gehört auch, dass die Abteilungsverantwortlichen des TSV potenziellen Neuzugängen einen Wechsel ins Brandfeld nicht zuletzt mit interessanten Jobangeboten oder der Aussicht auf einen Ausbildungsplatz schmackhaft machen. Über diesen Weg lotste Gavranovic auch den Torjäger Ramzy Jeff Djan, einen ehemaligen Schützling aus gemeinsamen Calcio-Zeiten, im vergangenen Sommer nach Harthausen. Und mit seinen 49 Saisontoren hat er denn maßgeblichen Anteil an der jetzigen Erfolgsgeschichte. Gleichwohl: „Hätte er sich immer zu 100 Prozent auf Fußball konzentriert, wären auch locker 70 Tore möglich gewesen“, sagt Gavranovic, dessen Team es nach 28 Saisonpartien auf eine Tordifferenz von 157:14 bringt.

Mario Marinovic Garant in der Defensive

Zu Gavranovics Führungsspielern zählen neben dem Mannschaftskapitän und Harthausener Urgestein Quoc Phong Nguyen auch Holger Dragunski sowie der Ex-Plattenhardter Dennis Kattenberg (26 Saisontore) und nicht zuletzt auch der Winter-Neuzugang Mario Marinovic. Der Ungar hatte in seiner Heimat höherklassig gespielt und entschied sich letztlich auch dank der Aussicht auf einen Arbeitsplatz und eine Wohnung für den TSV Harthausen. „Er hat unserer Defensive richtig gut getan“, sagt Gavranovic, der zusammen mit dem Sportlichen Leiter und Teammanager Wolfram Bunz die personellen Planungen für die neue Runde inzwischen schon so gut wie abgeschlossen hat. Demnach werden etwa 90 Prozent von der jetzigen Meistermannschaft auch in der Kreisliga A an Bord bleiben. Etwaige Neuzugänge soll es aber nur dann geben, „wenn wir von den Kandidaten komplett überzeugt sind, dass sie uns in der nächsten Saison weiterhelfen können“, sagt der Coach. Und in dieser sollen sich die Filderstädter Kicker in der für sie höheren Spielklasse zunächst einmal stabilisieren. „Wir streben einen Platz unter den ersten sechs Mannschaften an“, sagt Sascha Gavranovic.