Der SGV setzt sich gegen Affalterbach, der TSV gegen Erdmannhausen durch. Die Murrer setzen sich damit im Aufstiegskampf etwas ab. Der GSV Pleidelsheim II verpasst einen Befreiungsschlag.
Eine überraschend klare Angelegenheit war am Sonntag das Topspiel der Kreisliga A1 Enz-Murr: Deutlich und nach übereinstimmendem Urteil beider Trainer in der Höhe verdient setzte sich der Tabellenzweite SGV Murr 4:1 (3:0) gegen den drittplatzierten TSV Affalterbach durch. „Von der ersten bis zur letzten Spielminute sehr souverän“, sah SGV-Trainer Ben Blümle seine Mannschaft und war hochzufrieden. „Murr war williger, bissiger und griffiger. Und sie hatten einen klaren Plan, wie sie spielen wollen, was in dieser Liga nicht für viele Teams gilt. Sie suchten stets ihren Angreifer Christian Krauß, der dann die Bälle klatschen ließ“, analysierte Gästecoach Dennis Grab.
Zudem bogen die Hausherren schon früh auf die Siegerstraße. Kapitän David Werner, der nach einer Affalterbacher Ecke einen blitzschnellen Konter erfolgreich abschloss (7.) sowie Krauß zunächst per Elfmeter (11.) und dann aus dem Spiel heraus nach einer Hereingabe (27.) hatten nach einer knappen halben Stunde ein 3:0 herausgeschossen. „Damit war das Spiel eigentlich schon durch. Nach der Halbzeit haben wir es zwar etwas besser gemacht, aber in solchen Topspielen fehlt meiner Mannschaft vielleicht auch noch die nötige Überzeugung“, fand Grab. Giuseppe Lovaglio konnte dann schon in der Schlussphase zwar auf 1:3 verkürzen (79.), doch ernsthaft ins Bedrängnis kam der SGV nicht mehr. Im Gegenteil: Michael Winkle stellte in der Schlussminute mit dem 4:1-Endstand wieder den alten Abstand her.
Die Murrer festigten ihren zweiten Platz bei nun vier Punkten vor dem TSV, der eine Partie mehr ausgetragen hat. Mit Blick aufs Titelrennen spricht vieles für einen Zweikampf des SGV mit dem AKV Ludwigsburg, der sich mit 4:2 gegen den Tabellenvierten TSC Kornwestheim durchsetzte. „So sieht es vielleicht aktuell aus, aber die Runde ist noch lang und die Konstanz wird wichtig sein“, bremst Murrs Coach Blümle jedoch etwas.
Unerwartet deutlich endete auch der Vergleich zwischen Ex-Bezirksligist TSV 1899 Benningen und dem zuletzt so formstarken GSV Erdmannhausen: 5:2 (1:0) hieß es für die Benninger, die ihren leichten Aufwärtstrend bestätigten. Dabei hatte die Partie gar nicht gut begonnen: Schon nach wenigen Minuten musste TSV-Keeper Ron Moj nach rüder Attacke verletzt raus und für ihn ging Feldspieler Julian Hofacker ins Tor, machte seine Sache aber ausgezeichnet.
Nach Benny Dörners Pausenführung erhöhten Enton Balaj und Bilal Bitmez je nach Patzern von GSV-Keeper Nazar Benkevych auf 3:0 (55., 59.). Der Gast gab aber nicht auf: „In den letzten 20 Minuten haben wir noch mal viel Druck gemacht“, betonte sein Spielertrainer Alexander Berg. Vor allem die beiden Ex-Benninger im Erdmannhäuser Trikot, Nick und Moritz Rath, stemmten sich nun gegen die Niederlage und verkürzten auf 1:3 und 2:4, doch jeweils nach Benninger Kontern stellte Benjamin Clar mit zwei Treffern wieder den alten Abstand her.
Leer ging der GSV Pleidelsheim II mit dem 0:2 (0:1) beim VfB Tamm aus. Damit verpasste es die GSV-Zweite, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen, denn der VfB als Verfolger auf dem Relegationsplatz ist bis auf vier Zähler herangerückt. „Tamm kommt nach einer halben Stunde mit seinem ersten Torschuss zum 1:0. Zu dem Zeitpunkt müssen wir schon führen. Insgesamt hat mir aber die Einstellung gefehlt“, kritisierte GSV-Trainer Gert Ranzinger. Dass bald nach der Pause sein Keeper Julian Santos mit Rot nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums vom Feld musste, war den Bemühungen der Pleidelsheimer in der Folge nicht förderlich. „Entscheidend war der Platzverweis aber nicht“, betonte ein verärgerter Ranzinger.