Der SGV Murr beendet Spiel bei der 0:2-Niederlage gegen den TSV 1899 Benningen mit nur sieben Spielern. Der GSV Erdmannhausen und der TSV Affalterbach enttäuschen eine Woche vor dem Derby mit Niederlagen gegen den TKSZ Ludwigsburg und den VfB Tamm.
Mit Blick auf die statistischen Daten ist man fast versucht, von der „Schlacht von Murr“ zu reden, wenn es um den 2:0 (1:0)-Sieg des TSV 1899 Benningen am Sonntag in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr beim SGV Murr geht: Neun Gelbe sowie jeweils zwei Gelb-Rote und Rote Karten weist diese aus. „So ein Spiel habe ich noch nicht erlebt“, stöhnte hinterher Murrs Coach Ben Blümle, dessen Mannschaft die Partie mit nur noch sieben Feldspielern beendete.
Einig war er sich mit seinem Benninger Gegenüber Gianni Bellarosa, dass sich die nach der Halbzeit hochkochenden Emotionen zuvor überhaupt nicht abgezeichnet hatten. „Ein faires und gutklassiges Spiel“, sah Bellarosa vor der Pause mit – auch da waren sich beide einig – klaren Vorteilen für die Hausherren. „Zwei Tore müssen wir mindestens in den ersten 45 Minuten schießen“, fand Blümle und dachte nicht nur, aber vor allem an dem Elfmeter, mit dem sein Stürmer Christian Krauß an Benningens Keeper Ron Moj scheiterte. Eher aus dem Nichts klingelte es kurz vor der Halbzeit dann jedoch auf der anderen Seite: Julian Hofacker war nach einer Freistoßflanke frei und ließ sich nicht zweimal bitten (43.) – 1:0 für den TSV 1899.
In der zweiten Halbzeit wird es „wild“
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff „wurde es dann wild“, wie Blümle formulierte: Nach einem Benninger Foul an Robin Siedler forderte Murr vehement eine Gelb-Rote Karte und es entspann sich eine Rudelbildung. Folge: Murrs Ramazan Aras sah die Rote Karte, da er einem Gegenspieler ins Gesicht gegriffen hatte (56.). Das geforderte Gelb-Rot für Benningen zeigte der Unparteiische zwar, nahm es aber sofort wieder zurück. „Er hatte es dem falschen Spieler gezeigt und war sich dann nicht mehr sicher, welcher der richtige gewesen wäre“, berichtete Bellarosa.
In der Partie war fortan Unruhe und zwar vor allem auf der Seite des SGV, der sich benachteiligt wähnte: Jeweils Gelb-Rote Karten wegen Meckern kassierten Siedler und Tim Gassmann, auf Benninger Seite sah Iniko Pasmakis wegen eines Fouls ebenfalls Rot. Hitzig, aber keineswegs überhart zwischen den Mannschaften sei das Spiel nun gewesen, berichteten Blümle und Bellarosa übereinstimmend. Trotz Unterzahl drängte Murr auf den Ausgleich, doch schließlich verwertete Benjamin Clar eine der vielen Benninger Kontermöglichkeiten zum 2:0-Endstand (85.).
Torjäger Moritz Rath mit Verdacht auf Muskelfaserriss
Während der GSV Pleidelsheim II spielfrei war, enttäuschten der GSV Erdmannhausen und der TSV Affalterbach eine Woche vor dem großen Derby gegeneinander auf ganzer Linie: Der GSV unterlag bei Abstiegskandidat TKSZ Ludwigsburg mit 1:3 (0:2), der TSV machte es beim 1:2 (1:0) beim VfB Tamm kein bisschen besser. „Wir hatten extrem viele Ausfälle, aber man hat schon gemerkt, dass es für Tamm noch um etwas geht und für uns nicht“, berichtete Affalterbachs Torwarttrainer Marcel Volz, der die abwesenden Coaches Dennis Grab und Dominik Janzer vertrat. Zwar ging man vor der Pause durch Yannick Arenths Kopfball in Führung (22.), doch hatte gegen nach dem Wechsel stärker werdende Tammer nichts mehr zuzusetzen.
„An dem Tag ging gar nichts. Wir waren überhaupt nicht im Spiel drin“, so Spielertrainer Alexander Berg zum Auftritt des GSV Erdmannhausen beim 1:3 in Ludwigsburg. Fynn Matter verkürzte kurz nach der Halbzeit zwischenzeitlich auf 1:2, doch schon fast postwendend fing man sich das dritte Gegentor. Zu allem Überfluss verlor der GSV vor dem Derby auch noch seinen Torjäger Moritz Rath mit Verdacht auf Muskelfaserriss.