Mittlerweile sitzen 15 Männer und eine Frau in Untersuchungshaft. Foto: dpa

Nach monatelangen Ermittlungen haben die Ermittler der Polizei Reutlingen einen internationalen Drogenring zerschlagen. Es geht um Drogen im mehrstelligen Kilobereich sowie Waffenhandel, Diebstahl und Hehlerei.

Reutlingen - Nach monatelangen Ermittlungen haben Fahnder einen internationalen Drogenhändlerring im Landkreis Reutlingen zerschlagen. 15 Männer und eine Frau kamen in Untersuchungshaft. Insgesamt ermitteln Staatsanwaltschaft Tübingen und Polizei Reutlingen gegen 68 Verdächtige, wie sie am Freitag mitteilten. Die Liste der Vorwürfe ist lang: banden- und gewerbsmäßiger Drogenhandel, Diebstahl, Hehlerei sowie Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Bei Durchsuchungen fanden Polizisten 13 Kilogramm Marihuana und Haschisch, 570 Gramm Amphetamin, knapp 120 Gramm Kokain und mehr als 1100 Gramm Ecstasy-Tabletten. Hinzu kommen etwa 32 000 Euro mutmaßliches Dealergeld, eine Maschinenpistole samt Munition und gestohlene Kleidung im Wert von mehreren tausend Euro.

Drahtzieher sollen verwandt sein

Im Februar hatten die sieben Ermittler nach eigenem Bekunden erste Hinweise auf einen Drogenhändlerring. Die Drahtzieher sollen überwiegend verwandt sein und aus Serbien und Montenegro stammen. Ihnen wird vorgeworfen, seit vergangenem November Drogen aus ihren Ländern nach Reutlingen geschmuggelt zu haben. Dort versteckten sie diese wohl bei Komplizen und verkauften sie später an ihre Kunden.

Im Mai wurden die ersten sieben Verdächtigen in Reutlingen, Pfullingen und Eningen und drei serbische Kuriere gefasst. Ein 42 Jahre alter Serbe aus Reutlingen gilt als Kopf der Bande - bei ihm entdeckten die Beamten auch eine Maschinenpistole mit etwa 60 Schuss Munition. Später wurden mutmaßliche Stammkunden der Gruppe, etwa ein aus Syrien stammender und in Lüneburg gemeldeter 35-Jähriger, am Reutlinger Bahnhof festgenommen. In seinem Koffer hatte er ein Kilogramm Haschisch und 1000 Ecstasy-Tabletten.

Fahnder beschlagnahmen Vermögen

Anfang Juli wurden vier Deutsche festgenommen - 37, 39, 42 und 43 Jahre alt. Sie stammen aus Reutlingen, Walddorfhäslach und Pliezhausen. Bis auf den 37-Jährigen kamen alle in U-Haft. Zudem gehören zwei Italiener und ein Tunesier zu den Verdächtigen.

Bei den Ermittlungen konnten die Fahnder auch Vermögen beschlagnahmen, das durch die Straftaten finanziert worden sein soll. Darunter sind ein Auto im Wert von 25 000 Euro sowie Immobilien und Inventar im Wert von mehr als 120 000 Euro.