17 Schüler der Oscar-Paret-Schule befinden sich in Quarantäne. Foto: Archiv/factum

In der Freiberger Oscar-Paret-Schule und in einer Grundschule in Markgröningen gibt es je einen positiven Test. Mitschüler und Lehrer sind in Quarantäne. Dass die Schulen offen bleiben, irritiert die Eltern teilweise.

Kreis Ludwigsburg - Es gab Zeiten, da waren höhere zweistellige Werte bei den Corona-Neuinfektionen im Landkreis Ludwigsburg eher die Regel als die Ausnahme. Doch zuletzt ist die Kurve deutlich nach unten gegangen. Die Zahl der neuen Fälle hat sich in den vergangenen Wochen auf einem niedrigen Level eingependelt; immer wieder kam es vor, dass sich keine einzige Person zusätzlich mit dem Virus angesteckt hatte.

Umso mehr ließ die Nachricht aufhorchen, die das Kreishaus vor wenigen Tagen via Facebook verbreitete: Am Freitag wurden gleich zwölf weitere Fälle registriert. Besorgte User fragten sogleich, ob irgendwo ein Hotspot entflammt sei. Dem sei nicht so, wie das Landratsamt auf Nachfrage beteuert. Im Grunde handele es sich um eine Verkettung verschiedener Ereignisse, die nichts miteinander zu tun hätten, erklärt Pressesprecher Andreas Fritz. Fünf der zwölf Fälle betreffen eine einzige Familie, die in Markgröningen lebt. Darunter befindet sich auch ein Kind, das die örtliche Landern-Grundschule besucht. Die Schulleitung hat deshalb eine komplette vierte Klasse und die zuständigen Lehrerinnen in Quarantäne geschickt. Auch zwei Geschwister des infizierten Kindes, die die Realschule besuchen, bleiben zuhause. Die Grundschule selbst blieb aber geöffnet. In der Elternschaft hatte das teilweise zu Irritationen geführt.

„In Markgröningen konnte sichergestellt werden, dass der Schüler nur Kontakt mit seiner Klasse und der betreffenden Lehrkraft hatte“, so Fritz. An der Realschule seien keine weiteren Maßnahmen eingeleitet worden, „da der letzte Schulbesuch der beiden Kinder mehr als eine Woche zurücklag“, sagte Markgröningens Bürgermeister Rudolf Kürner. Man beobachte die Situation. Sollte an der Landern-Grundschule ein weiterer Fall auftreten, sollen alle Schüler getestet beziehungsweise eine Quarantäne für die gesamte Schule verhängt werden, so Fritz.

Vier Menschen infizieren sich auf einer Hochzeit

Am Mittwoch vermeldete zudem die Stadt Freiberg am Neckar einen Corona-Fall an der Oscar-Paret-Schule. Der Infizierte hatte letztmals am 1. Juli am Unterricht teilgenommen. „Erfreulicherweise konnten alle Infektionsketten nachvollzogen werden“, heißt es aus dem Rathaus. Das Gesundheitsamt, das Schulamt und das Regierungspräsidium seien informiert. 17 Mitschüler und zwei Lehrer befinden sich in Quarantäne. Für alle anderen Schüler und Klassen der OPS geht der Unterricht weiter.

Corona-Fälle gibt es nicht nur an Schulen. Laut dem Landratsamt hatten zuletzt vier weitere Neuinfizierte auf einer Hochzeit in Wiesbaden gefeiert und wohl von dort das Virus mitgebracht. Dazu gesellt sich noch die Tochter einer bereits Erkrankten, die aber als Kontaktperson ohnehin schon in Quarantäne war. Ferner sei Covid-19 bei zwei Patienten nachgewiesen worden, die sich in Krankenhäusern befinden.

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Betrachtet man den Kreis insgesamt, steigt die Zahl der Infizierten aber nur noch marginal. In Ludwigsburg wurde seit Anfang der Woche ein neuer Fall gemeldet (347), in Bietigheim (190) und Marbach (63) kamen keine neuen hinzu. Angesichts dieser Zahlen und der Entwicklung zuletzt im gesamten Landkreis fällt die Einschätzung des Gesundheitsdezernenten Thomas Schönauer positiv aus. „Wir sind momentan auf einem guten, weil niedrigen Neuinfektionsniveau“, konstatiert er. Man müsse aber abwarten, „was die Urlauber aus den Sommerferien mitbringen“.