Ein 19-Jähriger ist mit Auto gegen Wand des Ettlinger Wattkopftunnels gefahren und verbrannt.

Ettlingen - Ein 19-Jähriger ist in der Nacht zum Mittwoch mit seinem Auto gegen eine Wand des Ettlinger Wattkopftunnels gefahren und verbrannt. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Der junge Mann hat einen Abschiedsbrief hinterlassen.

Der Tunnel wurde bis auf weiteres gesperrt. Wann er wieder geöffnet wird, war zunächst unklar. Der Verkehr in und aus dem Albtal wird so lange durch Ettlingen (Kreis Karlsruhe) geleitet.

Nach den Ermittlungen hatte der junge Mann gegen 3.40 Uhr bei hohem Tempo sein Auto an der Tunneleinfahrt vom rechten Fahrstreifen auf die Gegenfahrbahn gesteuert und war ungebremst frontal gegen die Tunnelwand geprallt. Das Auto fing Feuer und brannte aus. Feuerwehrmänner konnten nur noch die Leiche des 19-Jährigen bergen.

Tunnel wird von Fachfirma überprüft

An diesem Freitag wollte das baden-württembergische Verkehrsministerium mit dem Regierungspräsidium eigentlich den neuen Fluchtstollen im Wattkopftunnel in Betrieb nehmen. Ob die Veranstaltung nun verschoben muss, war zunächst unklar. Der Tunnel wird derzeit von einer Fachfirma überprüft.

Der 1994 zur Entlastung der Ortsdurchfahrt von Ettlingen eröffnete Tunnel hatte 2004 bei einem ADAC-Test Schlagzeilen als gefährlichster Tunnel Deutschlands gemacht - unter anderem, weil er für beide Fahrtrichtungen nur eine Röhre hat und es Sicherheitsmängel gab. 2007 war der 1,9 Kilometer lange Tunnel nach achtmonatigen Sanierung wieder eröffnet worden. Eine neue sicherheitstechnische Anlage reagiert nun vollautomatisch auf Zwischenfälle auf den zwei Fahrspuren. Außerdem sind die Fluchtwege beleuchtet. Nach den Nachbesserungen attestierte der ADAC dem Tunnel 2008 ein „ausreichend“.