Die Teilnehmer studieren die möglichen Trassen für den Radweg. Foto: Landratsamt

Eine gute Verbindung soll vor allem Pendler zum Umsteigen auf das Fahrrad bewegen. Im Kreis Göppingen nehmen die Planer die Sache jetzt in die Hand.

Kreis Göppingen - Noch ist es nur ein Traum: Ein sogenannter Radschnellweg, der Fahrradfahrern eine durchgehende und sichere Verbindung von Geislingen nach Plochingen und dann weiter nach Esslingen und Stuttgart bietet. Doch aus dem Traum könnte bald Realität werden. Vertreter der Kommunen entlang des Filstals, von Behörden sowie von Verbänden aus dem Bereich Verkehr und Naturschutz haben sich jetzt im Rathaus in Ebersbach getroffen, um auszuloten wie der Abschnitt bis Plochingen umgesetzt werden könnte.

Studie soll mögliche Trassen und Kosten aufzeigen

Das Land möchte bis 2025 insgesamt zehn Radschnellverbindungen realisieren und fördert deshalb jetzt Machbarkeitsstudien, die mögliche Trassen für solche Verbindungen aufzeigen. Die Premium-Radwege sollen vor allem Pendler ansprechen, aber auch für andere interessant sein. Das Ziel ist, längere, durchgehende Strecken zu schaffen, die gut ausgebaut und kreuzungsarm sind und das Fahrrad für den Arbeitsweg oder den Weg zum Einkaufen attraktiv machen.

In Göppingen denkt man ohnehin schon lange über einen Radschnellweg nach. Bereits in der 2011 erarbeiteten Radverkehrskonzeption, die landesweit als beispielhaft gilt, ist ein solcher anvisiert. Nun soll im Rahmen einer Machbarkeitsstudie in enger Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, der Naturschutz- und Straßenverkehrsbehörde und Interessensverbänden eine Trasse durch das Filstal festgelegt werden. Die Verkehrsplaner des Kreises wollen dabei darauf achten, dass die vorgegebenen Standards des Landes auf dem größten Teil der Strecke eingehalten werden, um Fördermittel zu erhalten. Ein weiteres Ziel der Studie ist, die Realisierungschancen zu ermitteln und das Verhältnis zwischen den Kosten für den Radweg und seinen möglichen Nutzen abzuschätzen. Außerdem wird im Rahmen der Studie untersucht, ob die Trasse der ehemaligen Boller Bahn zumindest vorübergehend als Zubringer-Radweg für den Schnellweg durch das Filstal genutzt werden könnte.

Nachbarkreise planen ebenfalls Premium-Radwege

Der Göppinger Landrat Edgar Wolff und die Mitarbeiter des Planungsbüros VIA aus Köln stellten gleich zu Beginn klar, dass dieses große Projekt nicht ohne Schwierigkeiten und Kompromisse realisiert werden könne. Die Fahrradexperten haben bereits die Radverkehrskonzeption für den Landkreis Göppingen erarbeitet.

„Es ist unser Ziel, gerade auch im Alltagsverkehr mehr Menschen für umweltfreundliche Mobilitätsformen zu gewinnen“, sagte Wolff und bat alle Beteiligten, nach Kräften an dem Projekt mitzuarbeiten. Auch in den Nachbarkreisen wird bereits eifrig geplant. Mit einem nahtlosen Übergang an die ebenfalls angedachte Radschnellverbindung im Kreis Esslingen würde die Verknüpfung des Kreises Göppingen mit der Region Stuttgart deutlich verstärkt.