Am 10. März wurde die Galvanik der Firma SAM in Böhmenkirch bei einem Brand komplett zerstört. Foto: SDMG

Zuversicht beim Insolvenzverwalter: Erste Bieter bringen sich im Falle des insolventen Autozulieferes SAM in Böhmenkirch im Kreis Göppingen in Position.

Böhmenkirch/Steinheim am Albuch - Für den insolventen Autozulieferer SAM bringen sich erste Bieter in Position. „Wir führen Gespräche mit diversen Investoren und haben auch mehrere unverbindliche Angebote vorliegen“, sagte Insolvenzverwalter Holger Leichtle. „Unser Ziel ist es, die Verhandlungen möglichst rasch, vielleicht schon bis zum Jahresende, abzuschließen, um die SAM zum neuen Jahr in neue Hände zu übergeben.“

Der Autozulieferer mit Sitz im baden-württembergischen Böhmenkirch hatte im August einen Insolvenzantrag gestellt. Am 1. November wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Die SAM-Gruppe beschäftigt etwa 1800 Mitarbeiter. Das Unternehmen fertigt an drei Standorten in Deutschland sowie in Mexiko Dachzierleisten, Zierleisten und Tankdeckelsysteme für die Autobranche. Einen Großteil des Umsatzes erwirtschaftet SAM mit dem VW-Konzern, aber auch Mercedes-Benz, General Motors und Volvo gehören nach Firmenangaben zu den Kunden. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete SAM einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro.

Unternehmen hat hohen Sanierungsbedarf

Der Geschäftsbetrieb läuft nach Angaben des Insolvenzverwalters stabil. So seien bereits während des vorläufigen Insolvenzverfahrens etwa 100 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden, die zuvor als Leiharbeiter angestellt waren. Zum Dezember sollen noch etwa 70 weitere folgen.

Das Unternehmen habe jedoch einen hohen Sanierungsbedarf, den SAM nicht alleine schultern könne. „Deswegen muss es einen Investor geben, der mit frischem Geld einsteigt und das Unternehmen in den kommenden Jahren durch den Restrukturierungsprozess begleitet“,sagte Insolvenzverwalter Leichtle. „Ich bin daher zuversichtlich, dass ein Verkauf zeitnah gelingen sollte.“