Menschen mit Behinderung sowie deren Angehörige wissen oft nicht wohin mit ihren Fragen. Hier kann eine Beratungsstelle mit dem Kürzel EUTB oft weiterhelfen. Was genau macht aber diese Stelle? Ein Beispiel aus Plochingen.
„Die Themen sind extrem vielfältig“, erklärt Hannes Oelsner. Er arbeitet neben Yvonne Rieger und Andreas Walter als Berater im EUTB-Beratungsstelle in Plochingen. Dort erhalten Menschen mit einer Behinderung, einer drohenden Behinderung oder chronischen Krankheit Unterstützung. Auch Angehörige bekommen hier wertvolle Ratschläge.
Denn um die vorhandenen Hilfsangebote in Anspruch nehmen zu können, müssen die Förderungen bekannt sein und erfolgreich beantragt werden. Hier kommen die EUTB-Berater ins Spiel. „Wir zeigen Möglichkeiten auf und geben Hilfe bei der Antragstellung“, fasst Andreas Walter die Aufgabe der EUTB zusammen.
Kostenlose Beratung im Kreis Esslingen
Die EUTB bietet kostenlose und unabhängige Beratung zu Fragen der Rehabilitation und Teilhabe. Wiederkehrende Themen sind Ausbildung und Arbeit, Wohnen, Freizeit, Pflege und Mobilität. „Oft ist es ein komplizierter Prozess“, weiß Andreas Walter. Vom Anspruch bis zum Erhalt einer Leistung ist es zuweilen ein weiter Weg durch Gesetze, Vorschriften, Paragrafen, Formulare und Anlaufstellen.
Eine Rechtsberatung gebe es bei der EUTB aber nicht, betonen die Berater. Und oft sei diese auch gar nicht nötig. In vielen Fällen gebe es eine umfassende Hilfeleistung, die auch reibungslos funktioniere.
Behörden machen es nicht immer einfach im Kreis Esslingen
Ein Ärgernis ist für die Berater und vor allem für die Betroffenen, wenn Anträge trotz bestehender Ansprüche abgelehnt werden. Von einer Ablehnungsmentalität möchten die EUTB-Mitarbeiter nicht sprechen, es gebe aber zuweilen „Barrieren bei der Umsetzung der Teilhabe“, wie es Oelsner formuliert. Wenn die Ansprüche juristisch durchgesetzt werden müssen, verweist das EUTB auf andere Stellen. Dabei kommt den Mitarbeitern ein großes Netzwerk zugute, das sie sich seit der Gründung des Büros im Jahr 2018 aufgebaut haben, zugute. Von Pflegestützpunkten über die Sozialverbände bis zum Jugendamt ist die EUTB mit vielen wichtigen Akteuren im Landkreis und darüber hinaus regelmäßig in Kontakt.
Viele Ratsuchende erhalten den Hinweis auf die EUTB durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder eine Zeitungsannonce, wie die Mitarbeiter berichten. Rund 600 Beratungen wurden im vergangenen Jahr durchgeführt. Wie wird ein Schwerbehindertenausweis beantragt? Wie kann eine finanzielle Sicherung erfolgen? Wie funktioniert eine langfristige Krankschreibung? Welche Assistenzleistungen gibt es? Solche und weitere Fragen werden bei den Beratungen beantwortet. Die Wartezeit für einen Termin liegt bei zwei bis vier Wochen. Falls es notwendig ist, kommen die Berater auch zu den Hilfesuchenden. Außerdem gibt es Außensprechstunden in Bernhausen, Ostfildern und in Nürtingen.
Am Donnerstag, 3. April, lädt die „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“, so der vollständige Name der EUTB, zu einem Tag der offenen Tür in ihre Räumlichkeiten in Plochingen, Bahnhofstraße 14 (3. Stock, Aufzug ist vorhanden), ein. Die Besucher können die Räume besichtigen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen. Darüber hinaus gibt es einen Impulsvortrag zum Thema „Persönliche Zukunftsplanung“ mit anschließenden Workshops mit den Referentinnen Ellen Keune und Sabine Etzel.
Tag der offenen Tür bei Sozialunternehmen im Kreis Esslingen
Das Sozialunternehmen Neue Arbeit gGmbH, Träger der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten EUTB-Beratungsstelle, und das Beraterteam freuen sich auf zahlreiche Besucher.
Um eine Anmeldung per E-Mail an die Adresse teilhabeberatung@eutb-es.de oder telefonisch (Telefonnummer 0 71 53 / 6 16 61 05) wird bis 21. März gebeten.