Vor dem Spiel wurden die Schüler im Stadion ausgezeichnet. Foto: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Bei einem Projekt mit der Polizei hat der VfB Stuttgart 20 Schulen im Kreis Böblingen besucht – und zum Heimspiel ins Stadion eingeladen.

Kreis Böblingen - Eine Unterrichtsstunde mit dem VfB Stuttgart – davon träumen wohl viele Schüler. In diesem Schuljahr stattete der Bundesligaverein gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Ludwigsburg 20 Schulen im Kreis Böblingen einen Besuch ab, der den Schülern wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bei dem Kooperationsprojekt „Mit Spaß und Spiel gegen Drogen und Gewalt“ soll Schülern, die kurz vor der Strafmündigkeit stehen, auf spielerische Weise vermittelt werden, wie sie Konflikte gewaltfrei lösen können. „Schulklassen sind wie Mannschaften. Man kann sich nicht aussuchen, wer dabei ist, aber man muss sich gegenseitig respektieren“, zieht Manuel Bierig von der Fußballschule des VfB Stuttgart bei seinen Besuchen einen Vergleich. Die Lösung eines Problems im Team zu finden, sei wichtig, findet Bierig. Bereits seit 19 Jahren unterstütze der Verein die Präventionsarbeit der Polizei. „Auch wir haben schließlich ein Interesse daran, dass die Fans im Stadion und nach dem Spiel friedlich bleiben“, erläutert Manuel Bierig. Durch die Strahlkraft des Bundesligavereins lasse sich die Botschaft an die Schüler oft leichter vermitteln.

„Der Fußball bietet die optimalen Rahmenbedingungen, um fair miteinander in Wettbewerb zu treten, die Kräfte zu messen und anschließend bei einem Handschlag friedlich auseinander zu gehen“, sagt auch die Kriminalrätin Ute Scholpp vom Polizeipräsidium in Ludwigsburg.

Präventionsarbeit mit dem VfB Stuttgart und der Polizei

Mitarbeiter der Fanbetreuung und der Fußballschule des VfB Stuttgart unterstützen die Präventionsarbeit der Polizei, indem sie die Schulklassen besuchen. Da sich Kinder häufig an Sportlern orientieren, war zur Auftaktveranstaltung im Oktober der Ersatztorwart Alexander Meyer im Herrenberger Stadion beim Fußballturnier dabei. Unter den teilnehmenden Schülern der Klassenstufe 7 setzte sich eine Klasse aus der Goldberg-Realschule in Sindelfingen durch, die sich durch Teamfähigkeit und Fairplay für das Finale auf dem Trainingsgelände des VfB Stuttgart qualifizierte. Der zweite Final-Teilnehmer wurde beim Torwandschießen am Ende der jeweiligen Unterrichtsbesuche ermittelt. Dabei gewann die Klasse 7a der Jerg-Ratgeb-Realschule aus Herrenberg – mit neun Treffern. Beide Schulklassen durften vor der Bundesliga-Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim im Innenraum des Stadions hinter die Kulissen blicken.

Anschließend überreichte Manuel Bierig den Finalisten ein handsigniertes VfB-Trikot und eine Urkunde. Da aber alle 570 teilnehmenden Schüler zu dem Heimspiel eingeladen waren, ging niemand als Verlierer vom Platz.