Die Fahrverbote zeigen auch im Kreis Böblingen Wirkung. Foto: dpa

Die Fahrverbote und der Grenzwertstreit haben sich im vergangenen Jahr im Kreis Böblingen zwar auf die Nachfrage nach Dieselmotoren ausgewirkt, doch die Gesamtzahl der Autos hat dennoch zugenommen.

Böblingen - Die Fahrverbote und der Grenzwertstreit haben sich im vergangenen Jahr zwar auf die Nachfrage nach Dieselmotoren ausgewirkt, nicht aber auf die Automobilität im Landkreis Böblingen. Das Auto sei unverändert das Fortbewegungsmittel Nummer eins, erklärt die hiesige Kfz-Innung. Gemäß der Statistik der Zulassungsstelle stieg die Zahl der Neuzulassungen im Landkreis genauso wie die Gesamtzahl der Fahrzeuge. Gleiches gilt für die Region Stuttgart. Der bundesweite Trend ist gegenteilig. Die Deutschen kauften im vergangenen Jahr weniger Autos als 2017, wenn auch nur zwei Promille.

Elektromobile spielen kaum eine Rolle

Der Absatz der Selbstzünder hat hingegen auch im Landkreis Böblingen gelitten. Knapp 31 Prozent der rund 39 000 verkauften Neuwagen fahren mit Dieselmotor. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 4,2 Prozent. Weil entsprechend mehr Benziner verkauft wurden, steht unter dem Strich der Zulassungsstatistik trotzdem ein Plus von 1,5 Prozent. Gemäß Innungsaussage spielen Elektromobile dabei trotz des staatlichen Kaufzuschusses von 4000 Euro kaum eine Rolle. Daniel Kargl, der Kreisvorsitzende der Innung, mutmaßt außerdem, dass die Nachfrage höher war als es die Statistik nahelegt. „Wenn alle Modelle lieferbar gewesen wären, wären es vermutlich mehr Neuzulassungen gewesen“, sagt Kargl. Wegen Problemen mit neuen Vorschriften zum Abgastest hatten mehrere Hersteller die Auslieferung einzelner Baureihen gestoppt.

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Die Rabatt- und Umtauschaktionen so gut wie aller Automobilkonzerne im Zusammenhang mit der Dieseldebatte scheinen Wirkung zu zeitigen. Dies legt jedenfalls ein Einbruch des Gebrauchtwagenmarktes nahe. Der Absatz sank im Jahresvergleich um mehr als 4,5 Prozent. Dabei fiel der Diesel mit einem Minus von zehn Prozent deutlich in der Käufergunst. Die Zahl der verkaufen Benziner ging um 1,7 Prozent zurück. Insgesamt waren im Kreis zum Jahresende 322 201 Automobile zugelassen. Davon waren 249 842 Pkw.