Wer in der richtigen Branche arbeitet, zahlt weniger Zinsen. Foto: dpa-Zentralbild

Wer mehr verdient, erhält meist höhere Kredite und zahlt dafür geringere Zinsen. Ingenieure und Architekten erhalten die günstigsten Konditionen, Beschäftigte aus der Gastronomie die schlechtesten. Das geht aus einer Auswertung von Check 24 hervor.

Stuttgart - Ingenieure und Architekten zahlen die niedrigsten, Beschäftigte aus der Gastronomie die höchsten Zinsen auf Konsumentenkredite. Der Zinsunterschied ist dabei erheblich. Zahlten Ingenieure und Architekten im Schnitt 3,15 Prozent Zinsen für ein Darlehen, waren es für die Beschäftigten aus der Gastronomie deutlich höher – der Satz lag bei 4,4 Prozent. Das hat das Vergleichsportal Check 24 errechnet. Dafür seien alle Kreditabschlüsse, die zwischen Juni 2017 und Mai 2018 über Check 24 getätigt wurden, ausgewertet worden. Die Auswertung erfolgte dabei nach Wirtschaftsbranchen. Die Kreditnehmer wurden dafür einer von insgesamt 29 Branchen zugeordnet.

Über alle Branchen hinweg, betrug der Zinssatz im Schnitt 3,63 Prozent. Die durchschnittliche Kreditsumme lag bei 12 108 Euro. Neben Ingenieuren und Architekten erhalten auch beispielsweise Beschäftigte in der Software- und IT-Branche, im öffentlichen Dienst, bei Banken, in der Energiewirtschaft, im Maschinenbau sowie in der Chemie- und Autoindustrie besonders günstige Zinskonditionen. Mit überdurchschnittlich hohen Zinsen müssen dagegen etwa Mitarbeiter rechnen, die in Branche arbeiten wie Papier, Personenverkehr, Nahrungs- und Genussmittel, Groß- und Einzelhandel. Auch Ärzte müssen nach dieser Auswertung überdurchschnittlich hohe Zinsen zahlen.

Wer mehr verdient, zahlt weniger

„Wer mehr verdient, dem gewähren Banken meist höhere Kredite und bessere Konditionen“, kommentiert Christian Nau, Geschäftsführer Kredite bei Check 24, die Ergebnisse. Aber nicht nur der Beruf und das Einkommen entscheiden über die Höhe des Zinssatzes mit. Auch Wohneigentum, noch laufende Kredite oder persönliche Ausgaben spielen dafür eine Rolle. „Welche Konditionen Verbraucher bekommen, hängt daher immer von einer individuellen Prüfung ab“, heißt es bei Check 24. Dabei schneiden die Online-Kunden besser ab als die Bankkunden, die im Schnitt 5,77 Prozent im vergangenen Jahr zahlten, so Check 24.