Boostern statt ballern: Erst im Kopf, dann auf dem Schreibtisch hat Foto: Carmen-M. Müller aus Schönaich dieses Kunstwerk umgesetzt, das zum vergangenen wie zum neuen Jahr perfekt passt. /Carmen-M. Müller

Ein Jahreswechsel – der zweite in der Pandemie – ohne großes Feuerwerk und Straßenfeste haben auch die Menschen in Böblingen wieder erlebt. Aber die Leserinnen und Leser haben was draus gemacht: Corona stand auch bei Silvesterfotos Pate.

Böblingen - „Ich möchte Corona in den Hintern treten, dass es soweit ins Weltall fliegt, dass es nie wieder runterkommt“, derlei raketeninspirierte Ansinnen wurden vom Siebenjährigen geäußert, als er nach den Wünschen fürs neue Jahr gefragt wurde. Unsere Leserinnen und Leser sehen das wohl ähnlich und haben uns zum Jahreswechsel auch so einige kreative Corona-Fotos gesendet. Ganz herzlichen Dank dafür! Wir haben im Losverfahren auch eine Gewinnerin gezogen: Es ist Birgit Guschelbauer aus Weil im Schönbuch, und sie hat ein Monopoly-Spiel in der Landkreisversion gewonnen. Die Gewinnerin wird kontaktiert.

 

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Eines ist auf den Fotos augenfällig, das Virus verändert sich: Nach Delta kam Omikron, und nach dem Klopapier (Sie erinnern sich an die gestapelten Rollen in Form der neuen Jahreszahl zum Jahreswechsel 2021/2022?) die Schnelltests und Spritzen. Auch daraus lässt sich was zaubern, stilvoll elegant aneinandergereiht entstehen Kunstwerke. Sie künden von zigfach angewidertem Nasebohren bis zum Hustenanfall und nächtlichen Internetsitzungen des Frühsommers, als man die Impftermine noch nicht hinterhergeworfen bekam, sondern sich über einen freien Slot freute wie über einen Lottogewinn.

Nachdenklichkeit zum Jahreswechsel

Corona nervt einfach und es macht uns müde. Denn auch im gesamten zweiten Corona-Jahr lief ja alles weiter: Schule, Job, Stress, Steuererklärung, Haushalt, Müll entsorgen, Wurmkur bei der Katze. Aber alles Schöne fehlt so sehr: spontane Abende mit Freunden, was erleben, Urlaub ohne medizinische, rechtliche und verwaltungstechnische Expertise. Und auch das zeigen die Fotos unserer Leserinnen und Leser: Nachdenklichkeit im Glanz von Lagerfeuer und Sternschmeißern. Vielleicht symbolisieren diese Fotos den Funken Hoffnung. Dass es besser werden möge im neuen Jahr. Dass wir die Pandemie hinter uns lassen. Es ist ja nicht so, dass wir nicht noch so ein paar anderen Baustellen auf der Welt hätten. Daran erinnern wohl die surrenden Bienen auf den Christrosen – zu Silvester. Prost Neujahr!