Das Areal, das bebaut werden soll, liegt unterhalb des Strommasts. Foto: Werner Kuhnle

Am Ortsausgang von Ludwigsburg-Hoheneck in Richtung Freiberg sollen neue Wohnungen entstehen. Knifflig sind dabei die exponierte Lage und die stark befahrene Beihinger Straße.

Dass das Gelände des früheren Krauthofs im Stadtteil Hoheneck neu bebaut werden soll, steht fest, seit Peter Kraut das gesamte Gelände samt Traditionsrestaurant und Hotelbetrieb im Sommer vergangenen Jahres verkauft hat – an die Bietigheimer Regio Bau Herrmann. Wie genau die neue Bebauung aussehen soll, darüber gibt es indes noch einigen Diskussionsbedarf. Das hat die jüngste Sitzung des Gestaltungsbeirats der Stadt Ludwigsburg deutlich gezeigt. Immerhin, so wurde deutlich gemacht, handelt es sich dabei um den Ortseingang von Ludwigsburg, wenn man aus Richtung Freiberg kommt. Deshalb spielten auch städtebauliche Überlegungen eine wichtige Rolle.

Insgesamt ist das Areal rund 9600 Quadratmeter groß und wird in zwei Baufelder aufgeteilt, um den alten Bebauungsplan nicht ändern zu müssen – denn das würde zu Verzögerungen führen. Auf dem östlichen Baufeld mit knapp 4900 Quadratmetern steht das bisherige Hotelgebäude, das erhalten bleiben soll. Neu gebaut werden vier oder fünf Mehrfamilienhäuser mit Satteldach, eines davon neben dem ehemaligen Hotel. So wird eine optische Abgrenzung zu dem etwas kleineren, westlichen Baufeld in der Nähe des Umspannwerks erreicht, das gewerblich genutzt werden soll. Außerdem ist beabsichtigt, dort eine Quartiersgarage mit circa 70 Stellplätzen zu errichten.

Mehrfamilienhäuser mit 59 Wohneinheiten

Die Planung sieht, unabhängig von der noch strittigen Anordnung der Häuser, 59 Wohneinheiten mit unterschiedlichen Wohnungsgrößen vor. 38 davon sollen Drei- und Vierzimmerwohnungen werden, der Rest Zwei- und Fünfzimmerwohnungen. Zudem soll es eine zentrale Tiefgarage für die Wohnungen mit Anbindung an die Beihinger Straße geben.

Die Beihinger Straße war auch einer der Gründe, weshalb so viel diskutiert wurde. Zum einen ging es darum, wie groß die Bauten werden dürfen – nicht wenige zeigten sich unzufrieden mit dem, was auf der gegenüberliegenden Seite vor nicht allzu langer Zeit entstanden ist und plädierten dafür, dass es auf keinen Fall noch größer werden dürfe. Zum anderen ging es um die Lärmbelastung für die neu entstehenden Wohnungen an der viel befahrenen Straße – und darum, mit welcher Art von Bebauung man den Lärm möglichst gering halten kann.

Die Gebäude sollen nicht zu wuchtig werden

Die Architekten plädierten dafür, die Häuser direkt an der Beihinger Straße mit dem Giebel, also der schmaleren Gebäudeseite, zur Straße hin auszurichten. So wären sie weniger dem Verkehr ausgesetzt. Etliche Mitglieder des Gestaltungsbeirats sähen es hingegen lieber, wenn die Gebäude parallel zur Straße gebaut würden. Das hätte den Vorteil, dass man einen großzügigen, voll begrünten Innenhof zwischen den Gebäuden in der ersten und in der zweiten Reihe hätte, auf den dann alle Wohnungen – drei pro Etage sind vorgesehen – ausgerichtet wären und nicht, wie bei der giebelständigen Lösung, nur die hinteren. Aus Sicht der Architekten spricht gegen diese Variante, dass dann die Gebäude höher werden müssten, um denselben Umfang an Wohnraum bieten zu können.

Schon jetzt steht fest, dass sich die Häuser in dem neuen Quartier von der kleineren Bebauung im Umfeld abheben werden, die überwiegend zwei Stockwerke plus Dachgeschoss aufweist. Die Frage, ob der Giebel zur Straße hin weist oder nicht, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In der Bestandsbebauung existieren beide Varianten.