In einem ersten Schritt sollen auf der Fläche vor dem Umspannmasten im Acker Wohngebäude entstehen. Foto: Werner Kuhnle

Um die 60 Wohnungen sollen auf dem Krauthof-Areal entstehen. Außer der Umnutzung des ehemaligen Hotels sollen dazu fünf neue Gebäude erstellt werden. Wie diese aussehen und wie groß sie sein dürfen, wird noch diskutiert.

Dass auf dem Krauthofareal neuer Wohnraum geschaffen werden soll, steht schon seit Langem fest. Diskussionen gab es aber immer wieder darüber, wie die geplanten fünf zusätzlichen Gebäude – auch im ehemaligen Hotel sollen Wohnungen entstehen – zur Straße hin angeordnet sein sollen. Etliche Mitglieder des Gestaltungsbeirates hatten sich für eine traufständige Ausrichtung ausgesprochen, weil sie befürchten, dass zwischen den Gebäuden dunkle Schluchten entstehen, wenn diese mit dem Giebel zur Straße hin zeigen. Zudem war argumentiert worden, man gewinne so außerdem mehr Platz für einen attraktiven Innenbereich.

Das vom Eigentümer des Geländes, der Regio Bau Hermann, beauftragte Architekturbüro M & P hat nun die Pläne nochmals überarbeitet und dem Gestaltungsbeirat präsentiert. Demnach bleibt es dabei, dass die Giebel zur Straße zeigen. „Sonst müssten die Gebäude tiefer und höher werden, um dieselbe Wohnfläche unterzubringen“, argumentierte die Architektin Laura Strähle. Und das würde in die Umgebungsbebauung nicht mehr reinpassen. Zudem spreche für die giebelständige Anordnung, dass man dann eher kleinere Wohnungen mit zwei oder drei Zimmern darin unterbringen könne, die derzeit besonders gefragt seien. Auch für den Schallschutz sei es so besser. Denn die Wohnräume mit Balkonen und Loggien könnten dadurch alle in Richtung des begrünten Innenhofs ausgerichtet werden, in dem sogar Bäume wachsen können.

Die Gebäude sollen abgeschrägt werden

Das erste Gebäude aus Richtung Freiberg kommend ist dennoch mit vier Etagen plus Dach relativ hoch, was bei Armin Klotz von der CDU auf Kritik stieß; die anderen Bauten haben ein Stockwerk weniger. Auch die starke Abschrägung des Hauses in Richtung Süden stieß auf eher geringe Begeisterung. Als „hüftlahm“ bezeichnete es die Baubürgermeisterin Andrea Schwarz, andere stellten diese Gestaltung wegen der Fotovoltaikanlage in Frage. Gekürzt und abgeschrägt wurden auf den Plänen alle Gebäude an der Trauf- oder der Giebelseite, um mehr Raum, Luft und Licht zu gewinnen. Und das, betonte Strähle gegenüber den Zweiflern im Gestaltungsbeirat, sei sogar mehr, als von der Norm vorgeschrieben. „Selbst im Erdgeschoss und im Winter haben die Wohnungen morgens etwa drei Sonnenstunden“, sagte auch der Bauträger. Das habe ihn selbst überrascht, es sei aber mit einem Besonnungsdiagramm nachgewiesen worden.

Jedes der Gebäude wird in verschiedenen Aspekten anders als die anderen sein und soll trotzdem durch die einheitliche Farbgestaltung ein Ensemble bilden. Eine weitere Besonderheit: Es soll keine Dachüberstände geben, und auch die Dachrinnen sollen innen liegen. Ob sich das angesichts zunehmender Starkregenereignisse auf Dauer bewährt, bleibt abzuwarten.