Zum Jahreswechsel haben viele Krankenkassen höhere Zusatzbeiträge erhoben. Arbeitnehmer können durch einen Wechsel Geld sparen. Bei der Wahl der richtigen Kasse kommt es aber nicht nur auf den Beitragssatz an, sondern auch auf die Leistung, warnen Experten.
Berlin - „Jetzt erst recht! Die beste Entscheidung für Ihre Gesundheit ist die AOK Baden-Württemberg“ – so lautet das Anschreiben der gesetzlichen Krankenkasse an ihre Mitglieder. Um allerdings nach wenigen Sätzen gleich zur Sache zu kommen: nämlich dass diese Entscheidung etwas kostet – und zwar ab 2016 mehr als sonst: „Die AOK Baden-Württemberg hat ihren eigenen Zusatzbeitragssatz auf 1,0 Prozent festgelegt.“ Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr Beitrag als im Jahr 2015. Und damit auch mehr Kosten für die Versicherten.
Bundesweit sind derzeit eine Vielzahl solche Briefe verschickt worden – nicht nur von der AOK. Denn viele der gesetzlichen Kassen machen von ihrem Recht Gebrauch, von ihren Versicherten einen höheren Zusatzbeitrag zu kassieren. Den dürfen die Kassen seit 2015 verlangen, wenn sie mit dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens eines Versicherten nicht auskommen. Dieser Zusatzbeitrag hat sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums von 0,83 Prozent im Durchschnitt aller Kassen auf 1,1 Prozent erhöht. Demnach beträgt der Gesamtbeitrag, den jeder Kassenversicherter ab sofort zahlen muss, im Schnitt also 15,7 Prozent. Nur wenige Krankenkassen bleiben unter diesem Durchschnittswert. So bleibt die AOK Baden-Württemberg trotz ihrer Erhöhung auf 15,6 knapp darunter, ebenso die Techniker Krankenkasse (TK). Noch weniger verlangt die IKK plus, die bei ihrem Beitragssatz von 15,2 Prozent bleibt. Die Metzinger BKK dagegen erhebt überhaupt keinen Zusatzbeitrag.
Doch wer nun aufgrund der steigenden Kosten wechseln möchte, sollte sich die Zeit nehmen und vorher erst die Angebote vergleichen, warnt die Stiftung Warentest. Bei der Wahl der richtigen Krankenkasse kommt es nämlich auf zweierlei an: auf den Beitragssatz, aber auch auf die Leistung!
Die Stiftung Warentest hat zudem Infos über die Kassen und deren Zusatzleistungen in einer Online-Datenbank zusammengestellt. Diese kann für den Preis von drei Euro vier Wochen lang genutzt werden: www.test.de/krankenkassen