Erfolg beim bundesweiten Pflegewettbewerb: Susanne Körner aus Leonberg (Mitte) Foto: KVSW

Susanne Körner aus Leonberg gehört zu den besten Pflegerinnen in Deutschland: Sie hilft Menschen mit künstlichem Darmausgang

Sie hat es mit Menschen zu tun, die der besonderen Betreuung und Anteilnahme bedürfen: Susanne Körner aus Leonberg gehört zu Deutschlands „Pflegerinnen und Pflegern des Jahres 2023“. Dies gibt die bundesweite Initiative „Herz & Mut“ zum Internationalen Tag der Pflege bekannt.

Die 41-jährige Krankenschwester arbeitet im Leonberger Krankenhaus und hat sich dort auf die Patientenversorgung nach einer verhältnismäßig seltenen Operationsform des künstlichen Darmausgangs (Kock-Pouch-Stoma) spezialisiert. Mit „beeindruckendem persönlichen Einsatz und großer Fachkompetenz steht sie Patienten auch in ihrer Freizeit bei Fragen zur Verfügung“, würdigt die Fachjury . Körner wurde auf den mit 3000 Euro dotierten zweiten Platz gewählt Der von der Agentur „Jobtour medical“ initiierte Preis wird jährlich zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai vergeben.

Bei fast allen Operationen dabei

2019 wurde das erste Kock-Pouch-Stoma im Krankenhaus Leonberg operiert –und bis heute erfolgten rund zwei Dutzend Operationen dieser Art. „Sie war bei nahezu allen Operationen dabei und hat sich darüber hinaus Gedanken gemacht, wie die Betroffenen bestmögliche Beratung, Betreuung und Pflege bekommen können und wie sich die Lebensqualität für sie steigern lässt“ würdigt der Chefarzt der Klinik für Bauchchirurgie im Leonberger Krankenhaus, Wolfgang Steurer, das Engagement der Schwester.

Auch hat sie eine eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, sodass die Patienten mit künstlichem Darmausgang eine Plattform für den regelmäßigen Austausch haben. 34 Menschen zählt die Gruppe mittlerweile –darunter auch Betroffene aus dem Ausland.

Zahlreiche Patienten aber auch der Chefarzt Steurer haben Susanne Körner für die Auszeichnung „Pfleger/Pflegerin des Jahres“ nominiert. „Neben der hohen Kompetenz sticht vor allem die ruhige und empathische Art, die Hingabe und gelebte Nächstenliebe der Preisträgerin hervor. Darüber hinaus steht Frau Körner rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche für Betroffene zur Verfügung“, heißt es in der Würdigung.

1981 in Leonberg geboren, wollte Susanne Körner schon immer Krankenschwester werden. Nach dem Realschulabschluss und einem freiwilligen sozialen Jahr hat sie die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und direkt im Anschluss acht Jahre lang in der „Inneren Medizin“ gearbeitet.

Sie engagiert sich auch in Krisengebieten

2010 wechselte sie in die allgemeine Chirurgie. Es folgten zahlreiche Weiterbildungen: So ist sie heute Teil des Teams „Spezialisierte ambulante palliative Versorgung“. Hier setzt sie sich bei der Betreuung schwerstkranker Menschen für einen selbstbestimmten Abschied vom Leben ein.

Seit 2014 engagiert sie sich ehrenamtlich auch bei der Organisation „humedica“, die sich in Krisen- und Kriegsgebieten um die Gesundheitsversorgung und Verbesserung der Lebensumstände kümmert.

Beim Wettbewerb wurden bundesweit Pflegekräfte gesucht, die auf besondere Weise Herz und Mut täglich unter Beweis stellen. 1000 Menschen haben mitgemacht. Eine achtköpfige Fachjury wählte unter den teils sehr berührenden Vorschlägen die Erstplatzierten aus. Sieger ist Toni Selz aus Halle an der Saale.