Am Kräherwald können die Autofahrer kaum zu schnell fahren. Dafür ist es viel zu voll. Foto: Steinert

Die Straße Am Kräherwald zwischen Schattenring und Killesberg ist dicht befahren. Fast täglich stauen sich dort die Autos. Eine Ampel könnte es Fußgängern leichter machen, die Straße zu überqueren. Immerhin: Es geschehen vergleichsweise wenig Unfälle.

S-West - Für die Bezirkbeiräte ist es immer wieder ein Thema, für die Anwohner ohnehin: der Verkehr am Kräherwald. Die Straße, eine Verbindungsstrecke zwischen Schattenring und Killesberg, ist stark befahren. Staus sind nahezu täglich zu beobachten. Der Bezirksbeirat hat allein im vergangenen Jahr drei Anträge gestellt, die sich mit der Verkehrssituation am Kräherwald befassten. Tempo 40, eine Fußgängerampel auf Höhe der Bushaltestelle Geibelstraße und die Taktung der Ampel an der Kreuzung Zeppelinstraße und Am Kräherwald sollten geprüft werden.

Die Stadtverwaltung hat dies nun getan. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Verwaltung mit der Kräherwaldstraße beschäftigt hat. Die Untersuchungen der Straße durch das Amt für öffentliche Ordnung und das Tiefbauamt hat einige positive, aber auch negative Einschätzungen zu möglichen Optimierungen ergeben.

Eine Reduzierung auf Tempo 40 wird es wohl nicht geben

So wird es eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 40 Stundenkilometer nach Auskunft des Ordnungsamtes voraussichtlich nicht geben, da dies weder aus Gründen der Luftreinhaltung noch der Verkehrssicherheit notwendig und sinnvoll wäre.

Die stationären Blitzer entlang der Straße sind laut Ordnungsamt veraltet und deshalb ausgeschaltet. Sie bleiben jedoch zu präventiven Zwecken stehen. Da die Anlagen außer Betrieb sind, veranlasst das Amt regelmäßig mobile Geschwindigkeitskontrollen. Im Jahr 2011 waren es 37 und 2012 26 Kontrollen. 2011 waren von 38 749 vorbei fahrenden Autos 1425 zu schnell unterwegs waren, was einer Quote von 3,67 Prozent entspricht. Der stadtweite Durchschnitt liege bei vergleichbaren Straßen bei 5,7 Prozent. Im vergangenen Jahr lag die Quote bei 2,98 Prozent. Die Zahl der Verstöße seien also unterdurchschnittlich. Das Hauptproblem ist der Stau und nicht das Überschreiten der Geschwindigkeit.

An der Geibelstraße soll eine Ampel installiert werden

Zustimmung gibt es bezüglich des Übergangs an der Haltestelle Geibelstraße. Zwar besteht dort eine so genannte Hüpfinsel, die das Überqueren der Straße erleichtern soll. Dies ist während der Hauptverkehrszeiten gleichwohl kaum möglich. Zumal die Verkehrsschilder auf der Hüpfinsel schon mehrfach angefahren wurden und sie durch den Aufprall weggeschleudert werden können. Da ein Zebrastreifen an der stark befahrenen Straße nicht in Betracht kommt, sei es laut der Straßenverkehrsbehörde wünschenswert, eine Signalanlage mit Fußgängeranforderung einzurichten.

Auch an der Ampelschaltung an der Einmündung zur Zeppelinstraße ist außerhalb der Hauptverkehrszeiten eine Änderung zu Gunsten der Fußgänger möglich. Die Anlage könnte im Zusammenhang mit dem Radstreifen, der von der Zeppelinstraße bis zum Kräherwald hoch führt, angepasst werden. Momentan warten laut Tiefbauamt die Fußgänger durchschnittlich 45 Sekunden an der Ampel. Verpasst er die Grünphase um eine Sekunde, muss er bis zu 95 Sekunden warten. Eine Wartezeit mit 120 Sekunden, die als akzeptable Obergrenze gilt, trete nur dann auf, wenn sich ein Bus anmeldet und die Grünphase für Fußgänger nicht mehr dazwischen geschaltet werden könne. Da der Gemeinderat beschlossen hat, die Bevorrechtigung für Busse aufrecht zu halten und eine kürzere Grünphase für Fahrzeuge zu längeren Staus führt, lasse sich in diesen Fällen die Wartezeit für Fußgänger nicht verkürzen.

Es passieren vergleichsweise wenig Unfälle.

Ein weiteres Thema am Kräherwald, das mit dem Verkehr zusammenhängt, sind die Unfälle, die sich dort immer wieder ereignen. Meistens sind es Verkehrsunfälle, an denen ausschließlich Autos oder Busse beteiligt sind. Es gab jedoch auch schon schwerere Unfälle mit Fußgängern wie im November 2011, als eine Schülerin beim Überqueren der Straße von einem Fahrzeug erfasst wurde.

Doch eine Strecke mit häufigen Unfällen ist die Kräherwaldstraße laut der Verkehrspolizei nicht. Dies sei der Fall, wenn beispielsweise innerhalb eines Jahres an einer Örtlichkeit mindestens fünf Unfälle gleicher Art mit Sach- und Personenschaden passiert seien. Zudem müssten weitere Aspekte beachtet werden wie Verkehrsmenge, Witterungsbedingungen und Art der Verkehrsteilnehmer (Auto oder Lastwagen) beim Zeitpunkt des Unfalls. Eine einfache Definition, wann eine Straße eine Unfallhäufigkeitsstrecke ist, gebe es nicht. Die Straße Am Kräherwald sei aber bei der Anzahl der Unfälle nicht auffällig.