Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und City-Manager Sven Hahn liefern sich derzeit einen Schlagabtausch zum Thema kostenloser ÖPNV an Samstagen. Nachdem Hahn dies gefordert hatte, konterten der VVS und Kuhn mit dem Argument, dass dies zu hohe Kosten verursache und unrealistisch sei. Nun legt Hahn nach.
Stuttgart - Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und City-Manager Sven Hahn liefern sich derzeit einen Schlagabtausch zum Thema kostenloser ÖPNV an Samstagen. Nachdem Hahn dies gefordert hatte, konterten der VVS und Kuhn mit dem Argument, dass dies zu hohe Kosten verursache und unrealistisch sei. Zudem kritisierte der OB, dass man auf diese Weise die vielen Dauerkartennutzer im öffentlichen Nahverkehr durch ein kostenloses Angebot nicht erreiche.
Sven Hahn und die City-Initiative Stuttgart (CIS) wollen dies nun nicht so stehen lassen. „Eine gute Idee hat es verdient, genau geprüft zu werden, bevor man sie ablehnt“, sagt der City-Manager und meint weiter, dass die Argumente des OB „nicht stichhaltig“ seien. „Wenn Städte wie Tübingen, Heilbronn und Ulm ein solches Angebot schaffen können, muss das auch in der Landeshauptstadt möglich sein.“
Sinnvolle Angebote statt Verbote
Kuhn ist der Ansicht, dass man die genannten Städte, in denen ein kostenloses Angebot Realität ist, nicht mit der großen Landeshauptstadt vergleichen könne. Hahn räumt daraufhin ein, dass es zwar richtig sei, dass die Kosten in kleineren Städten aufgrund von weniger Bahn- und Buslinien geringer seien, aber moniert gleichzeitig: „In kleineren Städten fallen auch die Steuereinnahmen aus der lokalen Wirtschaft wesentlich geringer aus als in Stuttgart.“ Auch das Argument, man würde mit einem kostenlosen öffentlichen Nahverkehr an Samstagen die vielen Abo-Kunden der ÖPNV-Betriebe vergrämen, hält Hahn für falsch: „Wer ein Monatsticket oder eine Jahreskarte hat, nutzt dies in den allermeisten Fällen für regelmäßige Fahrten wie den täglichen Weg zur Arbeit.“ Mit dem kostenlosen ÖPNV an Samstagen will Hahn jedoch Menschen dazu bewegen, für den Ausflug nach Stuttgart öffentliche Verkehrsmittel anstelle des Autos zu verwenden. „Wenn die Politik eine ökologische Verkehrswende tatsächlich schaffen will, dann muss sie sinnvolle Angebote attraktiver machen und nicht allein Verbote erlassen.“