Kostenloser Nahverkehr ist für Baden-Württembergs Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) nur mit viel Geld vom Bund umsetzbar Foto: dpa

In baden-württembergischen Städten wie Reutlingen, Herrenberg oder Mannheim sollen Vorhaben getestet werden, um Schadstoff-Grenzwerte besser einhalten zu können. Verkehrsminister Winfried Hermann fordert vom Bund Geld für kostenlosen Nahverkehr.

Stuttgart - Kostenloser Nahverkehr ist für Baden-Württembergs Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) nur mit viel Geld vom Bund umsetzbar. „ÖPNV zum Nulltarif würden die Kommunen nur mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung durch den Bund anbieten können“, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Im Kampf gegen schlechte Luft kann sich die Bundesregierung vorstellen, in fünf Städten, darunter drei im Südwesten, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr zu testen.

Mannheim, Reutlingen und Herrenberg sowie Bonn und Essen könnten demnach Modellkommunen für Luftreinhaltung werden. Zu dem Konzept gehört auch die Überlegung, mit neuen Verkehrsregeln die von Autos verursachte Umweltverschmutzung zu reduzieren. Was in diesen Städten erfolgreich sei, könne dann auch in anderen stark von Luftverschmutzung betroffenen Städten umgesetzt werden.

Offen für Modellversuche

„Wir sind offen für zweckdienliche Modellversuche sowie auch für unkonventionelle Leuchtturmprojekte“, betonte Hermann. Mit einer Einschränkung: „Wir hoffen, dass der Berliner Vorschlag keine Nebelkerze zur Abwehr der angedrohten Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof wegen der jahrelangen Nicht-Einhaltung der Grenzwerte für Luftschadstoffe ist.“