Schmutzki bei einem Konzert im Stuttgarter Klub Zwölfzehn. Foto: Steffen Schmid

Für die drei Punkrocker von Schmutzki geht es stetig bergauf. Im Dezember 2012 haben sie den „Play Live“-Wettbewerb in Baden-Baden gewonnen, und im Juni 2013 geht es schon auf die Southside- Bühne. Aber: „Wenn man niemanden hat, der einen hört, kann man als Künstler nicht bestehen.“ Wir verlosen Karten.

Schwitzen, tanzen, singen: Im Stuttgarter Klub Zwölfzehn kann sich gerade niemand von der Tanzfläche stehlen, denn drei wilde Männer Ende zwanzig toben sich auf der Bühne aus. Während der Schlagzeuger groovt und der Bassist verrückte Grimassen zieht, schreit der Sänger ins Mikrofon: „Baby, willst du mit mir Backstage gehn, willst du die Typen sehn, willst du die Drinks for free, Baby?“ Im Zuschauerraum ertönt darauf ein lautes Jubeln.

„Hey, kennen wir uns? Hast du den Gig gesehn? Ich war der Sänger ja“, erzählt der blonde Frontsänger weiter. Im Alltag fragt er sicherlich nicht mehr jeden, ob er ihn erkennt, denn das muss seit dem „Play Live“ Finale der 27-jährige Schmutzki-Frontsänger und Gitarrist Beat Schmutz meist nicht mehr tun.

Auch dem 26-jährigen Schlagzeuger Flo Hagmüller und dem 28-jährigen Bassisten Dany Maier, geht es seit dem „Play Live“ ähnlich – und das, obwohl beide anfangs gar nicht mitmachen wollten. „Wir sind Wettbewerben eigentlich immer skeptisch gegenüber gestanden, da wir schon früher, als wir noch jünger waren, mit anderen Bands an einigen davon teilgenommen haben“, sagt Schmutz. „Dass wir meistens verloren, haben wir damals nie verstanden. Heute wissen wir, dass wir schlecht waren.“

Bei dem „Play Live“-Wettbewerb lief aber alles ganz glatt, und die Skepsis scheint verflogen zu sein. Hagmüller sagt: „Es gibt nicht viele andere Möglichkeiten, die man als Band hat, um weiter zu kommen. Also sagten wir uns damals, okay, das versuchen wir jetzt mal.“

Bandname und Musik einfach und prägnant halten

Schmutzki selbst gründete sich im Februar 2011, als sich die früheren Bands der Männer auflösten und sie irgendwann nur noch zu dritt waren. Kennengelernt haben sie sich aber schon viel früher: In Konstanz, der Heimatstadt von Schmutz und Hagmüller.

Den Bandnamen und die Musik wollten sie einfach und prägnant halten. „Wir machen ganz einfache Punkmusik ohne viel Geschnörkel. Wir möchten unsere Musik auf den Punkt bringen und glauben, dass gerade das in der Musikszene gut ankommt“, sagt Maier. Für die Band steht aber auch fest, dass sie immer Leute braucht, denen ihre Musik auch gefällt. „Ohne die geht gar nichts“, sagt Hagmüller,.„Wenn man niemanden hat, der einen hört, kann man als Künstler nicht bestehen.“ So erinnert sich auch Schmutz an den Anfang von Schmutzki: „Wir hatten damals sieben Kumpels als Fans – als wir beim Play Live im Finale spielten, hatten wir auf einmal einen Bus mit 80 Leuten voll.“ Als Dankeschön bekamen diese von den Punkrockern selbst geschmierte Brote, Bier und eine Aftershow-Party. Schmutz: „Wir mussten es ja unseren Fans irgendwie schmackhaft machen.“

Die Anhänger schienen tatsächlich sehr begeistert gewesen zu sein. Alle Fans trugen rote T- Shirts mit einem weißen Schriftzug, auf dem Schmutzki stand. Maier: „Der ganze Zuschauerraum war rot. Selbst die Securitys und Cateringangestellten waren irgendwann mit roten Schmutzki-Stickern versehen.“

Dass dann Schmutzki gewonnen haben, konnten die Männer kaum glauben. „Wir haben eigentlich gar nicht so sehr ans Gewinnen gedacht und auch nicht damit gerechnet. Wir wollten es einfach als Band durchziehen und so viel wie möglich an Erfahrungen mitnehmen“, erzählt Schmutz. „Das ganze Play-Live-Szenario hat uns dann alle sehr zusammen geschweißt.“

Nichts wirkt einstudiert

Ihren Vorteil gegenüber den anderen Bands beim Play Live, sehen sie in ihrer Spontanität und ihrer Natürlichkeit. „Wir hatten nichts einstudiert, sondern haben einfach nur gespielt“, sagt Hagmüller. „Erfolg hatten wir vermutlich auch deshalb, weil wir viel älter waren als die anderen Teilnehmer und auch bereits mehr Erfahrungen sammeln konnten.“

Auch beim Auftritt im Zwölfzehn wirkt jetzt nichts einstudiert. Mals singt Schmutz eine Strophe von Nellys „Hot in Here“, mal unterhalten Hagmüller und Maier mit einer White-Stripes-Einlage, weil Schmutz ein Saite gerissen ist.

Was man beim Southside-Festival von ihnen sehen wird, wissen die Schmutzkis aber selbst noch nicht. Fest steht, dass sie das tun, was sie seit 2011 schon tun: Songs schreiben und Konzerte spielen, wenn sie nicht gerade als Architekt, Umweltingenieur oder Grafikdesigner arbeiten. Und sollte ihnen der ganz große Durchbruch irgendwann gelingen – sie sind bereit dafür.

Mit uns zu Schmutzki

Unsere Leserinnen und Leser sind näher dran am Aufstieg der Stuttgarter Band Schmutzki: Bei einer Show im Universum feiert die Combo am 1. März die Veröffentlichung ihrer EP. Eine neues Video gibt es außerdem zu sehen. Wir verlosen drei mal zwei Tickets für das Konzert samt der Schmutzki-EP.

Wer mitmachen will, sendet eine E-Mail mit dem Stichwort „Schmutzki“ an die Adresse kultur-gewinn@stn.zgs.de. Einsendeschluss ist Freitag, 8. Februar. Die Gewinner werden von uns per E-Mail informiert.