Befreit vom Verdacht der Untreue: Kornwestheims Ex-Oberbürgermeisterin Ursula Keck Foto: Simon Granville

Zu ihrem Abschied gab es viel Lob – und eine anonyme Strafanzeige. 15 Monate sah sich Kornwestheims Ex-OB Ursula Keck mit dem Vorwurf der Untreue konfrontiert. Wie ist sie, ihr Umfeld und die Stadt damit umgegangen?

Es gibt Bürgermeister, die ziehen nach dem Ende ihrer Amtszeit bewusst weg aus „ihrer“ Stadt. Sie wollen nicht auf Schritt und Tritt Gemeinderäten, Rathaus-Mitarbeiterinnen oder Bürgern begegnen, mit denen sie einst dienstlich zu tun hatten. Bei Ursula Keck (61) war das anders. Die langjährige Oberbürgermeisterin (2007 bis 2023) blieb nach ihrem Ausscheiden ganz selbstverständlich in Kornwestheim wohnen. Aus Stuttgart, wo sie zuvor Bezirksvorsteherin von Mühlhausen war, zog sie einst dorthin, längst ist ihr die nur wenige Kilometer entfernte 35 000-Einwohner-Stadt zur Heimat geworden. Beim Einkaufen, in der Nachbarschaft oder bei Veranstaltungen freut sie sich regelmäßig über freundliche Begegnungen.