Am Mittwoch vergangener Woche ist in Teilen von Kornwestheim der Strom ausgefallen. Schuld war ein defekter Trafo. Der Feuerwehrkommandant der Stadt sagt, was in solchen Fällen zu tun ist.
Kein Licht, keine Heizung, kein Herd, kein Fernsehen, keine Kühltruhe, kein Ladegerät: Matthias Häußler, der Feuerwehrkommandant von Kornwestheim, sagt, was zu tun ist, wenn wegen eines Stromausfalls plötzlich nichts mehr geht.
Herr Häußler, neben der Polizei und den Mitarbeitern der Stadtwerke Ludwigsburg Kornwestheim war auch die Feuerwehr im Einsatz, als wegen einer brennenden Trafostation an der Jägerstraße der Strom mehr als zwei Stunden lang ausfiel. Ging es nur um einen Brand?
Bei den Feuerwehrleuten vor Ort ja. Aber die Feuerwehr ist auch generell bei einem flächendeckenden Stromausfall ein guter Ansprechpartner.
Warum?
Im Landkreis Ludwigsburg gibt es das sogenannte Leuchtturmkonzept, welches zum Beispiel bei flächendeckenden Stromausfällen aktiviert wird. Die Feuerwehrhäuser sind darin als sogenannte Leuchttürme vorgesehen, weil sie immer mit einem Notstromaggregat versehen sind und in solchen Fällen auch sofort jemand vor Ort ist. Dort erhalten die Bürger im Notfall Hilfe und Informationen. Die Leuchttürme dienen zur Kommunikation mit der Leitstelle und gegebenenfalls dem Führungsstab. Wenn jemand zum Beispiel einen medizinischen Notfall hat und selbst keinen Telefon- oder Handyempfang hat, wird über die Feuerwache der Notruf angesetzt.
Haben sich in der vergangenen Woche vom Stromausfall Betroffene bei Ihnen gemeldet?
Manche Bürgerinnen und Bürger haben tatsächlich den Kontakt gesucht. So ging es beispielsweise um die Frage, wie lang der Strom weg sei, weil er für ein Heimbeatmungsgerät benötigt werde. Andere hatten Probleme, weil das Mobilfunknetz ausgefallen war, und einige machten sich einfach nur Sorgen und wollten Informationen.
Welche Tipps haben Sie sonst für einen Stromausfall? Den gab es ja in den vergangenen Wochen häufiger im Landkreis...
In den zurückliegenden Jahren wurde aufgrund der Krisen viel Aufklärungsarbeit geleistet, und es wurden auch Broschüren erstellt. So hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ herausgebracht. Der Landkreis Ludwigsburg hat den Flyer „Verhalten in Krisensituationen“ mit den Städten und Gemeinden abgestimmt und zur Verfügung gestellt. Dieser liegt an der Bürgerinfo in den Rathäusern bereit. Hier kann man gezielt Informationen und auch Checklisten für verschiedene Situationen bekommen. Ich appelliere hier auch an alle, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bevor solche Situationen und Krisen auftauchen. Die Einheiten im Bevölkerungsschutz können bei solch einem flächendeckenden Stromausfall auch nur priorisierte Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäuser, Pflegeheime und sonstige kritische Strukturen unterstützen. Jeder sollte schauen, dass genügend Verpflegung, Kerzen, Streichhölzer und Taschenlampen bei ihm im Haus sind.