Die Martinskirche steht unter Denkmalschutz. Foto: Archiv/Jacqueline Fritsch

Bei den Arbeiten in dem Gotteshaus sind viele Auflagen zum Denkmalschutz zu beachten. Ohne Förderung geht das nicht.

Kornwestheim - In gut zwei Monaten ist die evangelische Martinskirche fertig renoviert – wenn alles nach Plan läuft. Vor einigen Tagen flatterte in der Gemeinde und bei Pfarrer Horst Rüb die gute Nachricht ein: Das Land beteiligt sich mit knapp 37 000 Euro an den Kosten.

„Wir freuen uns über das Geld“, sagt Pfarrer Horst Rüb. Die Sanierung der denkmalgeschützten Kirche ist bisher hälftig aus Kirchensteuermitteln und Rücklagen, Opfern sowie Spenden finanziert worden. Nun kommt die Summe vom Land hinzu, die laut Rüb im Vergleich zur Gesamtsumme von knapp einer Million Euro recht gering ist. Das Denkmalamt habe im Restaurationsprozess viel vorgeschrieben und damit für „immense Kosten“ gesorgt. „Das ging soweit, dass sie bestimmt haben, welche Farbe die Wand bekommt und welche Farbe die Möbel haben müssen“, sagt Rüb. Die alten Lampen, die kaum noch Licht gegeben haben, habe das Amt behalten wollen, erzählt Rüb. „Sie umzurüsten, wäre teurer gewesen, als neue zu kaufen“, sagt er. Deshalb habe sich die Gemeinde durchsetzen können. Horst Rüb freut sich nun auf neue Lampen, die sowohl nach unten als auch an die Decke leuchten können. Und er freue sich, dass die Gemeinde zumindest einen Teil der Kosten zurückbekommt, die von den Denkmalauflagen verursacht worden sind.

Die Orgel wird versetzt

Für die Innensanierung der Martinskirche und die Versetzung der Orgel stellt das Land Baden-Württemberg 36 670 Euro zur Verfügung. Das Geld kommt aus dem Denkmalförderprogramm. „Die Martinskirche ist die älteste Kirche Kornwestheims und zugleich eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es ist gut und wichtig, dass das Land hier unterstützt und zum Erhalt dieses Bauwerkes und gesellschaftlichen Treffpunktes beiträgt“, sagt die Landtagsabgeordnete Silke Gericke.

In diesem Jahr sind vom Land insgesamt 10,7 Millionen Euro für den Erhalt und die Sanierung von Denkmälern ausgegeben worden. Unter den letzten 50 Kulturdenkmälern für dieses Jahr ist die Kornwestheimer Martinskirche. Auch privates Eigentum und kommunale Projekte werden gefördert. Mit dem Denkmalförderprogramm will das Land die mehr als 96 000 Bau- und Kunstdenkmäler sowie die mehr als 82 000 archäologischen Denkmäler in Baden-Württemberg schützen. „Ziel ist es, diese zahlreichen Bau- und Kunstwerke – wie auch die Martinskirche – für die nächsten Generationen zu bewahren“, sagt Silke Gericke.

Der Großteil der Bauarbeiten in der Martinskirche ist bereits abgeschlossen. Die Orgelbauer sind nun dabei, die 1200 Pfeifen neu zu intonieren und zu stimmen, bevor sie an ihren neuen Platz kommen. „Das ist eine riesen Arbeit“, sagt Horst Rüb. Das Gehäuse stehe bereits auf der Empore, früher war die Orgel im Chorraum. „Die Orgel wird ganz anders klingen, das wird richtig toll“, sagt er. Die Fertigstellung und Wiedereröffnung der Kirche ist für Ende Februar geplant.