Das Gemeindehaus weicht Mehrfamilienhäusern. Foto: /Christine Biesinger

Der Investor ändert seine Pläne für das Bauvorhaben auf dem Grundstück des ehemaligen Paulusgemeindehauses.

Kornwestheim - Der Abschied vom Paulusgemeindehaus ist vielen schwergefallen. Doch der Abriss des Gebäudes in der Rosensteinstraße macht den Weg frei für ein Neubauprojekt mit einem Investitionsvolumen von über 20 Millionen Euro. Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück sollen etwa 50 Wohnungen entstehen. Zwar dauert es mit der Umsetzung des Vorhabens länger als zunächst gedacht und es gab zwischenzeitlich auch ein paar Änderungen an der Planung. Schon bald allerdings sollen die Bagger anrollen.

Bereits im Juli 2018 hat die Wüstenrot Haus- und Städtebau (WHS), ein W&W-Tochterunternehmen, das Grundstück in der Rosensteinstraße von der evangelischen Kirchengemeinde sowie der Stadt Kornwestheim erworben. Doch ein Jahr lang wurde das darauf befindliche Paulusgemeindehaus noch von der Kirche genutzt. Im vergangenen Juli wurde der letzte Gottesdienst gefeiert. Danach stand der Abriss bevor. Mit den Abbrucharbeiten wurde Anfang November begonnen.

Nun kann das Vorhaben der WHS realisiert werden. Das Unternehmen war jedoch auch in der Zwischenzeit in der Sache nicht untätig. Auf Nachfrage teilt es mit: „Seit Sommer 2018 haben wir an der Bauantragsplanung gearbeitet und mit dem Baurechtsamt abgestimmt.“ Dabei habe man in Absprache mit dem Amt die Pläne optimiert.

Und weiter heißt es bei W&W: „Im Dezember 2018 haben wir den Bauantrag eingereicht und im August 2019 die Baugenehmigung erhalten. Anschließend wurden mit allen beteiligten Fachplanern die Ausführungsplanung erarbeitet und Bauvorbereitungen getroffen.“

Ursprünglich vorgesehen war es, zwei Gebäude zu errichten: ein vierstöckiger L-Winkel und ein Bau mit sechs Stockwerken, die über eine gemeinsame Tiefgarage verbunden werden. An den Grundzügen der Idee hat sich seit Juli 2018 nichts geändert. Die aktuelle Planung hat sich aber dahingehend geändert, dass im Hochhaus nun sogar sieben Geschosse entstehen sollen. Geplant ist zudem nach wie vor ein grüner Innenhof, der Platz zum Spielen und Entspannen bietet.

Und es gibt eine weitere Änderung, was das Projekt angeht: Zu Beginn ist man davon ausgegangen, dass dort zum größten Teil Eigentumswohnungen gebaut werden. Für diese wollte man Käufer, die eine Wohnung zur sofortigen oder längerfristigen Eigennutzung suchen, oder Anleger finden, wie es im Sommer 2018 hieß. Von diesem Ansatz ist das Unternehmen nun jedoch abgekommen. „Die Wohnungen werden im Bestand der WHS verbleiben“, heißt es jetzt auf Nachfrage. Es sollen nur Mietwohnungen entstehen.

Der weitere Zeitplan ist recht straff. Schon für Anfang 2020 ist es nach Angaben des Unternehmens geplant, mit dem Erdaushub zu beginnen. „Anschließend starten die Bauarbeiten, wofür wir circa 18 Monate angesetzt haben, sodass die Fertigstellung nach aktuellem Kenntnisstand Mitte 2021 vorgesehen ist.“ Voraussichtlich zu diesem Zeitpunkt könnten also die ersten Bewohner einziehen. Mit den Vermietungen will WHS voraussichtlich Anfang 2021 starten.

Die neuen Gebäude sollen eine moderne, aber zurückhaltende Optik erhalten. Bei Bekanntwerden der Pläne hatte Alexander Heinzmann, der damalige Geschäftsführer der WHS, gesagt: „Aufbauend auf dem Konzept der Stadt Kornwestheim haben wir bei der Planung größten Wert darauf gelegt, die städtebaulichen Qualitäten für die zukünftigen Bewohner optimal in die Grundrissgestaltung zu übertragen, ohne dabei bei der Architektur Kompromisse zu machen.“