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Das Raumprogramm für den Neubau der Kornwestheimer Schulen steht im Großen und Ganzen. Es soll Mitte Dezember im Gemeinderat beschlossen werden.

Kornwestheim - Auf dem Weg zu ihrem neuen Schulcampus Ost hat die Stadt Kornwestheim einen weiteren Meilenstein so gut wie genommen. Diskussions- und Erklärungsbedarf gibt es hier und da noch, etwa im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen am Donnerstagabend, aber: Das Raumprogramm steht soweit, es soll Mitte Dezember im Gemeinderat beschlossen werden. Wie die neuen Schulgebäude aussehen werden, ist indes noch nicht klar. Aber es gibt nun Leitlinien für den Bedarf an Klassenzimmern und Fachräumen, für das pädagogische Konzept und Co. Auf dieser Grundlage will Kornwestheim im kommenden Frühjahr in einen Ideenwettbewerb für Architekten starten. Im Herbst 2022, so hofft man, können ein Preisgericht und der Gemeinderat dann entscheiden, wer das Projekt konkret plant. „Es ist das teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Stadt“, sagte Oberbürgermeisterin Ursula Keck bei einem Pressegespräch.

Planungsgruppe begleitet Ideenwettbewerb

Für die Ausarbeitung des Raumkonzeptes zeichnet die Planungsgruppe GUS mit Sitz in Stuttgart verantwortlich, die auch den Ideenwettbewerb begleitet wird. In den bisherigen Planungen ist viel von „Clustern“ die Rede, wie die GUS-Architektin Tatjana Isenmann und Birgit Scheurer, Leiterin des Kornwestheimer Fachbereichs Kinder, Jugend und Bildung berichteten. Heißt: Die Zeit des schnöden Ganges, an den sich Klassenzimmer an Klassenzimmer reiht, ist vorbei. Cluster sind räumliche und organisatorisch-pädagogische Einheiten, deren Räume teils gemeinsam genutzt werden können.

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Die Grundschule am Campus Ost soll demnach aus zwei Clustern mit jeweils vier Klassenräumen, zwei Gruppenräumen sowie einem Teamraum für Lehrkräfte bestehen, außerdem einem Musikraum, Kunstraum und Mehrzweckraum, die auch für Ganztagesbetreuung zur Verfügung stehen. Hinzu kommen sieben Gruppenräume verschiedener Größe. Die Gemeinschaftsschule (Sekundarstufe 1), die zum Campus Ost ziehen wird, soll über drei Cluster mit jeweils vier Lernateliers, zwei Coaching-Räumen, einem Teamraum und einer weiteren „differenzierten“ Fläche von 100 Quadratmetern bestehen. Verwaltung von Gemeinschaftsschule und Grundschule werden gemeinsam geplant. Es gibt darüber hinaus gemeinsam zu nutzende Bereiche für alle drei Schulen – also auch die Realschule – am Standort, wie die Mensa, einen Musikbereich, Ganztagesbetreuung und Schulsozialarbeit; außerdem Fachräume für Naturwissenschaften, Technik und Co, die die Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschule und die Theodor-Heuß-Realschule gemeinsam nutzen können. Die jetzigen Fachräume der Realschule sollen zu Klassenräumen umgewidmet werden, im Untergeschoss wird ein Mehrzweckbereich entstehen, Mensa und Musikraum werden zu Aufenthaltsbereichen.

Ist der Ganztagsbereich groß genug?

Schon während des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) am Dienstag kamen Fragen von Stadträten auf – etwa, ob der Ganztagsbereich groß genug sei. Scheurer stellte klar, der Clustergedanke bedeute auch, dass verschiedene Räumlichkeiten hier für die Betreuung genutzt werden könnten. Den Vorschlag, nicht nur eine Zweifeld- sondern eine Dreifeldhalle zu denken, brachte Fraktionschef Hans Bartholomä von der CDU ins Spiel – sie könnte dann auch von Mannschaftssportlern der Vereine gut bespielt werden. Keck betonte, dass das zu weiteren Kosten, auch Unterhaltskosten, führen würde, und stellte die Frage in den Raum, ob es dafür überhaupt Bedarf gebe. Die Verwaltung zeigte sich aber offen, mit dem Stadtverband für Sport dazu zu sprechen.