Schwimmen, radfahren, laufen: Beim Sika-Triathlon haben Hunderte Sportler ihr Bestes gegeben. Foto: Host Dömötör

Der 28. Sika-Triathlon in Kornwestheim ist trotz strenger Corona-Hygienemaßnahmen gut gelaufen.

Kornwestheim - Mist, ich hab mich verschwommen“, ruft Triathletin Charlotte, als sie aus dem Alfred-Kercher-Bad stürmt und in Richtung Wechselzone hinter die Sporthalle Ost spurtet. Unterdessen werfen die beiden Sportler vor dem Eingang zum Schwimmbad den Helfern einen flehenden Blick zu. „Wie war das mit der Schwimmstrecke?“, wollen sie wissen. Christian Knapp von der Triathlon-Abteilung der Skizunft und verantwortlich für den Ablauf in der Schwimmhalle musste sich am Sonntag öfter dieser Frage stellen lassen.

Die Schwimmstrecke ist für alle etwas ungewöhnlich

Die Streckenführung im Schwimmbad – mit kurzem Landgang nach 250 Metern – war eben etwas ungewöhnlich für alle Teilnehmer. „Die ersten beiden Bahnen schwimmt ihr einfach, die nächsten doppelt“, erklärt er und folgt langsam mit seinem Finger den Bahnen der am Eingang liegenden Skizze. Die Männer studieren den Plan eindringlich. Knapp hat noch einen Tipp: „Immer, wenn ihr die Bademeisterkabine seht, dann taucht ihr unten durch.“ Die beiden nicken, ziehen die Masken auf und gehen hinein. Knapp lächelt: „Ich war anfangs definitiv auch nervöser als sonst, da es eben anders ist.“ Und schon steht der nächste Teilnehmer vor ihm. „Wie war das mit der Schwimmstrecke?“

Während der Organisator wieder erklärt, eilen zwei junge Damen startklar in die Schwimmhalle hinein. Ins Bad hinein durfte aus Hygienegründen nur, wessen Startzeit innerhalb der nächsten Viertelstunde lag, die Maske galt es bis kurz vor dem Start aufzuhaben. Das störte die Sportler nicht. Adolf Knobelspies sagte etwa: „Ich bin so froh, dass überhaupt ein Triathlon stattfindet“, so der 74-Jährige aus Neckarweihingen, der in Kornwestheim das vierte Mal an den Start ging. Auch Maike Schirmer vom VfL Sindelfingen Tria zeigte sich zufrieden, wieder starten zu können. „Es ist so toll heute hier zu sein“, sagte sie lächelnd. „Der Jagdstart ist mittlerweile üblich bei allen Triathlons. Das ist eine gelungene Lösung.“Auf der gesamten Strecke und auch an den Wechselzonen kam es tatsächlich zu keinerlei Grüppchen-Bildung. Selbst im Zielbereich wurden die Abstandsregeln eingehalten.

Die Sportler freuen sich über Anfeuerungen

Umso schöner, dass die Sportler dennoch standesgemäß über die gesamte Strecke angefeuert wurden. Helfer, Streckenposten und Zuschauer gaben ihr Bestes. „Super machst du das!“, feuerte ein kleines blondes Mädchen jeden an, der sich auf dem Weg zum ersten Wechsel befand. Hin und wieder erntete sie dafür ein Lächeln. Und während an der Radstrecke lautstark die Kurven angekündigt wurden, gab es „Auf geht’s“- oder „Super, nur noch eine Runde“-Rufe auf der Laufstrecke durch den Salamanderpark.

„Das war sooooo super“, verkündete Horst Förster, nachdem er die Ziellinie überquert hatte. Er war bereits das 17. Mal dabei und voll des Lobes: „Trotz der Auflagen war alles perfekt, die Stimmung und die Helfer einfach grandios.“ Die gute Stimmung und die engagierten Helfer zeigten sich an wirklich allen Stellen, befand er. Immer wieder bedankten sich Sportler deshalb auch nach ihrem Zieleinlauf bei den Freiwilligen. Ebenso wie die Kornwestheimerin Janka Morela. „Wie die Helfer einen angefeuert haben, das war phänomenal“, sagte die Mutter.

Gastro-Einnahmen fehlen der Skizunft in der Kasse

Cheforganisator Reinhold Oechsle von der Skizunft zeigte sich zufrieden: Das Wetter sei gut gewesen, der Ablauf unter Corona-Bedingungen habe funktioniert, betonte er. Schade sei natürlich, dass man nicht noch zusammen sitzen, Essen und Trinken könne – die Einnahmen fehlen der Zunft in der Kasse. „Wir hoffen hier aufs nächste Jahr“, berichtete Oechsle kurz nach der Siegerehrung. Die fiel anno 2021 ebenfalls etwas kleiner aus, die Sieger des Volkstriathlons wurden dennoch geehrt, Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel verteilte Urkunden. Erster der Männer wurde Fabian Kraft, Erste bei den Frauen Tabea Huber. Für die 25-Jährige war es der erste Triathlon überhaupt. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich eine Chance habe“, sagte die – durchaus überraschte – Siegerin, die vor allem schwimmend eine starke Zeit hingelegt hat.